Laut Austro Control sollen die Airports ab Montag, 6.00 Uhr, wieder offen sein. In den Nachmittagsstunden führten AUA und Fly Niki schon Testflüge nach Graz bzw. Salzburg durch. Dabei dürften offenbar keinerlei technische Probleme aufgetreten sein.
Die Freigabe des Luftraums ist allerdings an zwei Vorbehalte geknüpft: Einerseits muss abgewartet werden, ob die Prognose, derzufolge die Vulkanasche keine Gefahr für den Luftverkehr mehr darstellt, auch tatsächlich hält. Das will die Austro Control auf Basis der aktuellsten Prognosewerte, in die auch die Ergebnisse der am Sonntagnachmittag durchgeführten Überstellungsflüge einfließen sollen, am Sonntagabend noch evaluieren.
Andererseits ist es denkbar, dass der Luftraum nur vorübergehend bzw. örtlich begrenzt freigegeben werden kann. “Möglicherweise schließt sich das zeitliche Fenster im Verlauf des Montagvormittags wieder. Es könnte sein, dass die Vulkanasche-Wolke vom Westen her wieder in den österreichischen Luftraum zieht”, stellte Pohanka fest. Dies würde bedeuten, dass einzelne Flughafen aus Sicherheitsgründen wieder geschlossen werden müssen.
Während die Vulkanaschewolke am Sonntag über Nordostösterreich hing und auf Satellitenbildern nicht mehr zu sehen war, starteten die heimischen Fluglinien erste Überstellungsflüge. Die AUA machte sich auf den Weg nach Graz, Fly Niki steuerte Salzburg an. Airlines-Chef Niki Lauda saß selbst im Cockpit und meinte nach dem Trip: “Es war für mich der schönste Flug, blauer Himmel, ich verstehe das alles nicht. Es passiert nichts.” Während des Fluges habe er keinen Vulkanstaub gesehen, sagte der Pilot. Er habe weder Angst noch ein ungutes Gefühl gehabt.
Als “technisch völlig unproblematisch” haben auch die AUA-Vorstandsdirektoren Peter Malanik und Andreas Bierwirth die Überstellungsflüge der AUA aus Graz nach Wien bezeichnet. Sie würden “mit Sicherheit” davon ausgehen, “dass es in den Triebwerken keine Ablagerungen von Vulkanasche geben wird”. Diese würden nun untersucht und die Ergebnisse für Sonntagabend erwartet. Die AUA war mit einem A320 nach Graz und anschließend gleich wieder mit ebendiesem Airbus, aber auch mit zwei Boeing 737 zurück nach Wien geflogen.
Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajokull lag am Sonntag über Mitteleuropa. Österreich war von dem – bereits stark verdünnten – Naturphänomen im Nordosten des Landes betroffen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in einer Aussendung. Für Sonntag zeigte das Modell von Süden her einen leichten Anstieg der Konzentrationen im Nordosten. Durch Niederschlag im Südstau könnte die Wolke aber – zumindest zum Teil – ausgewaschen werden.
Der Wiener Westbahnhof kam indes auch am Sonntag nicht zur Ruhe. Laut ÖBB-Sprecher Thomas Berger war “immer noch sehr viel los”. Man habe zusätzlich 6.000 Sonderzugplätze zur Verfügung gestellt. Über Nacht wurden einige “gestrandete” Flugpassagiere mit Decken und Getränken versorgt. Nach wie vor seien alle Kassen besetzt und würden durch mobile Teams und Sicherheitspersonal unterstützt. Die Stimmung unter den Mitarbeitern sei nach Angaben von Berger eine Mischung “aus Aufbruchstimmung und Erschöpfung”.
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