Denn in ganz Europa werden die Flughafenkapazitäten knapp. Ofner sieht keinen zwingenden Bedarf, für dieses Milliardenprojekt das Kapital zu erhöhen. Sollte allerdings frisches Kapital nötig werden, werde es auch kein Problem sein, es zu beschaffen. Hauptaktionäre des börsenotierten Flughafen Wien sind die Stadt Wien und das Land Niederösterreich.
800 Seiten Bericht für positiven Bescheid
Der 800-seitige Bescheid mit tausenden Seiten Beilagen werde aller Voraussicht nach am Freitag zugestellt sein, sagte Ofner. Ende August wird die Rechtsmittrelfrist auslaufen, “wir rechnen damit, dass es weitere Einwendungen geben kann”, so Ofner. Dann werde der Umweltsenat einige Zeit brauchen. Somit könne es realistischerweise frühestens Ende 2013, möglicherweise Anfang 2014 eine definitive rechtskräftige positive Entscheidung geben.
Juristische Voraussetzungen gegeben
Jäger will vom erstinstanzlichen Bescheid noch nicht von grünem Licht für den Bau reden, sondern von einem ersten wichtigen Schritt. “Juristisch glauben wir, dass alle Voraussetzungen gegeben sind”, so die Vorstände. Die größten Fragen, die anfechtbar waren, sollten ausgeräumt sein.
Weitere Jahre für die Planung
Nach dem rechtskräftigen Bescheid kann die Detail-Planungsphase beginnen, die mindestens zwei Jahre dauert. Mit der Umsetzung des Pisten-Baus werde nicht vor 2016 begonnen. Das reiche aber, um bis 2020 oder 2021 fertig zu sein. Auf ein Jahr mehr komme es dabei nicht an.
Ende des heurigen Jahres werden die Baukosten fest stehen. Die Airport-Vorstände wollten heute nicht die Fehler ihrer über die Skylink-Terminalbauaffäre gestürzten Vorgänger machen und eine Zahl in den Raum stellen, die man nie wieder wegbringe.
In bisherigen Berichten war von 1,8 oder auch 2 Mrd. Euro die Rede gewesen, abhängig von den Auflagen, was vom Vorstand nicht kommentiert wurde.
Keine Kostenschätzung für dritte Piste
Ob es eine Schmerzgrenze gibt? Ofner: “Die 1,8 Milliarden können wir nicht annähernd bestätigen, es gibt keine von uns autorisierte Kostenschätzung.” Ohne Bescheid-Vorlage und Kostenkalkulation lege man keine Zahlen auf den Tisch. “Wenn die Wachstumsprognosen eintreten, ist aus heutiger Sicht die Wirtschaftlichkeit gegeben.” Bratislava wäre in keinem Fall ein Ersatz für die dritte Piste, bekräftigte Jäger.
Ofner sagte, dass beide Aktionäre Stadt Wien und Land Niederösterreich die Strategie des Flughafens mittragen. Er sieht aber keine zwingende Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung. Der aktuelle Investitionszyklus soll bis 2015 abgeschlossen sein, die Verschuldung bis 2016 sinken. “Wir haben dann eine gute Basis, mit den folgenden Cash flows einen Großteil der erwarteten Kosten selber aus eigener Kraft zu finanzieren”. Eine Kapitalerhöhung wurde vom Flughafenchef für die dritte Piste des Flughafen Wien mehr oder weniger dezitiert ausgeschlossen. (APA)
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