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Flöttl: "BAWAG hat in LTCM-Fonds investiert"

Laut Wolfgang Flöttl hat die BAWAG in den neunziger Jahren "zehn Millionen" in den US-Hedge-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) investiert.

Dies erklärte der Angeklagte am Donnerstag im BAWAG-Prozess. Alle angeklagten früheren BAWAG-Manager dementierten dies entschieden. LTCM musste im Herbst 1998 vor dem Zusammenbruch gerettet werden.

Ex-BAWAG-Vorstand Josef Schwarzecker erinnerte sich, dass einmal ein Antrag eines Mitarbeiters vorlag, in LTCM zu investieren. Die Bank habe dies aber nicht gemacht, da ja die Flöttl-Investments bestanden. “Wir haben uns dann gefreut, dass wir nicht dabei waren”, sagte Schwarzecker.

Helmut Elsner erinnerte sich lediglich, dass die LTCM-Krise damals in den Zeitungen gestanden sei. Details wusste der Ex-BAWAG-Chef nicht mehr.

Das von Flöttl jun. angegebene Investment der BAWAG in den LTCM-Fonds könne höchstens unter Flöttls Vater an der Bankspitze, Walter Flöttl, eingegangen worden sein, mutmaßte Ex-BAWAG-Chef Johann Zwettler am Rande der Verhandlung. Vermutlich habe Flöttl jun. seinem Vater den Fonds empfohlen.

LTCM wurde 1994 gegründet. Wer bei der Gründung dabei sein wollte, musste eine Mindestinvestition von zehn Mio. Dollar machen. Der Gründer John M. Meriwether galt an der Wall Street und bei den Investoren und Geldgebern in aller Welt als Finanzgenie. Die weltweite Finanzkrise und die damit verbundene Flucht der Anleger, Banken und Geldgeber in sichere Häfen wie amerikanische und deutsche Staatsanleihen hatte die LTCM seit Mitte August 1998 an den Rand des Ruins getrieben. Ein Zusammenbruch der Gesellschaft hätte an den internationalen Finanzmärkten ein Chaos auslösen können, weshalb die US-Notenbank eine Rettungsaktion in Höhe von 3,75 Milliarden Dollar aktiv über die New Yorker Federal Reserve Bank unterstützte

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