AA

Florian Seher - Leiter des Pflegeheims Innermontafon

Florian Seher managt drei Häuser der St. Anna-Stiftung.
Florian Seher managt drei Häuser der St. Anna-Stiftung. ©Helmut Reimann
Seit 1. Jänner 2012 leitet Florian Seher das Pflegeheim Innermontafon. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören auch das Sozialzentrum St. Vinerius in Nüziders sowie das Seniorenheim Schmidt in Vandans – alles Häuser der St.

Anna-Hilfe, die in Vorarlberg und Oberösterreich insgesamt elf Pflegeheime betreibt.

 Herr Seher, wie kommen Sie als gebürtiger Wiener zur Leitung des Pflegeheims Innermontafon?
Florian Seher: Nach meiner Matura und einem HTL-Abschluss habe ich die Ausbildung zum „Diplomierten Gesundheits- und  Krankenpfleger“ gemacht und anschließend an der Wiener Wirtschaftsuniversität die Ausbildung zum „Akademischen Krankenhaus-Manager“ absolviert. Meine Frau kommt aus Braz und wir wohnen seit 2003 in Vorarlberg. Seit September 2004 bin ich bei der St. Anna-Hilfe angestellt, leite seit 2005 das Sozialzentrum St. Vinerius, seit 2009 das Seniorenheim Schmidt und seit Jänner 2012 auch das Pflegeheim Innermontafon.

 Das Pflegeheim Innermontafon ist mit 13 Betten eine kleine Einrichtung. Hat ein Haus in dieser Größenordnung nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile?
Florian Seher: Das Pflegeheim Innermontafon ist mit 13 Bewohnern ein Kleinstheim. Der Vorteil ist, dass das Heim gemütlich ist, jeder jeden kennt und die Informationswege kurz sind. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es weniger günstig. Dazu nur ein Beispiel: Während in größeren Heimen ein Mitarbeiter im Nachtdienst bis zu 48 Personen betreut, sind es bei uns nur 13.

 Das Pflegeheim Innermontafon soll erweitert werden. Gibt es dafür schon konkrete Pläne?
Florian Seher: Im Montafon besteht ein höherer Bedarf an Pflegebetten. Daher erstellt die St. Anna-Hilfe bis spätestens 2015 einen Neubau für 32 Bewohner, die in zwei Hausgemeinschaften leben. In der geräumigen Wohnküche und dem gemeinsamen Wohnbereich wird gekocht und gegessen, gewaschen und gebügelt. Für jede Wohngruppe ist ein eigenes Team verantwortlich, das den Bewohnern eine übliche Tagesstruktur bietet und versucht jeden Einzelnen so weit als möglich einzubeziehen.

 Der Betrieb eines Pflegeheims ist sehr teuer. Wie werden die Kosten dafür aufgebracht?
Florian Seher: Grundsätzlich sind es die Bewohner, die die Kosten zu tragen haben. Jede Pflegestufe hat einen eigenen Tagessatz. Dieser reicht von 114 Euro in Pflegestufe vier bis zu 166 Euro in Pflegstufe sieben. Solange der Bewohner über ein Vermögen verfügt, wird darauf zurückgegriffen. Ist kein Vermögen vorhanden, übernimmt das Land Vorarlberg die Kosten. Auch die Pension wird zu 80 Prozent einbehalten, über die restlichen 20 Prozent kann der Bewohner frei verfügen.

 Herr Seher, Sie haben sich für einen Beruf in der Altenhilfe entschieden. Ist der Umgang mit alten, kranken Menschen auf Dauer nicht sehr belastend?
Florian Seher: Der Beruf des Altenpflegers ist spannend und vielfältig und erfordert ein hohes Maß an Kreativität, denn jeder alte Mensch ist anders. Unsere Aufgabe ist es, für jeden Bewohner das zu finden, was er am Ende seines Lebens braucht und wünscht. Hilfe für ältere Menschen ist aber zu einem großen Teil auch Beziehungsarbeit mit dem Ziel, den pflegebedürftigen Bewohnern Geborgenheit zu geben. Für ältere Menschen zu arbeiten ist ein toller Beruf. Ich würde mir wünschen, dass das viele erleben können und viele Menschen diesen Beruf ergreifen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Gemeinde
  • Florian Seher - Leiter des Pflegeheims Innermontafon