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Flexity: Sind die neuen Straßenbahnen der Wiener Linien nicht barrierefrei?

So sollen die neuen Straßenbahnen der Wiener Linien aus.
So sollen die neuen Straßenbahnen der Wiener Linien aus. ©DÖLLMANN DESIGN + ARCHITEKTUR Z
Wien bekommt neue Straßenbahnen. 562 Millionen Euro kosten die Fahrzeuge, die ab 2018 in der Bundeshauptstadt unterwegs sein sollen. Aber anscheinend entsprechen die neuen Bims nicht den aktuellsten Standards, denn sie sollen nicht barrierefrei sein.
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“Kürzlich wurde bekannt, dass Siemens die Vergabeentscheidung vor Gericht anficht, weil Bombardier angeblich die Standards der Barrierefreiheit nicht erfüllt”, so Martin Ladstätter Gleichstellungsexperte bei BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in einer Aussendung. “Dieser Vorwurf ist schwerwiegend und natürlich für uns sehr relevant. Jetzt müssen unbedingt umgehend die Fakten auf den Tisch gelegt werden.”

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“Flexity” heißt das Modell, mit dem die Firma Bombardier die Ausschreibung der Wiener Linien gewonnen hat. Die Fahrzeuge sind 34 Meter lang und bieten jeweils Platz für 211 Fahrgäste. Optisch sollen sie sich an das grau-rot-weiße Design des ULFs anlehnen. 156 Exemplare der Niederflurstraßenbahn sollen um 562 Millionen Euro gekauft werden. Nachdem diese Entscheidung verkündet wurde, hat Konkurrent Siemens  Einspruch beim Wiener Verwaltungsgericht erhoben, da man vor allem die Standards in Sachen Barrierefreiheit bzw. Einstiegshöhe nicht erfüllt sehe. Bei der derzeit im Einsatz befindlichen Niederflurstraßenbahn ULF ist der Name Programm: Die Abkürzung steht für “Ultra Low Floor”, die Bim hat mit 18 Zentimetern die weltweit niedrigste Einstiegshöhe einer Straßenbahn.

Das sagen die Wiener Linien

“Für uns ist die Barrierefreiheit natürlich sehr wichtig”, sagt Wiener Linien-Sprecher Dominic Gries auf Anfrage von VIENNA.at. Aus rechtlichen Gründen will er die genaue Einstiegshöhe der Flexity-Züge nicht nennen, weist aber auch darauf hin, dass diese erst in zwei Jahren produziert werden sollen. Tatsächlich seien bislang keine Behindertenverbände in die Planung involviert gewesen. Sobald es aber um die Innengestaltung der Fahrzeuge gehe, sollen die Verbände jedoch einbezogen werden. Schon jetzt stehe fest, dass die Anzahl der normgerechten Rollstuhlstellplätze im Vergleich zu den ULFs verdoppelt werden wird.

Bis 2026 sollen in Wien nur mehr Niederflurstraßenbahnen unterwegs sein, die hohen Bims mit den Stufeneinstiegen sollen bis dahin alle aus dem Verkehr gezogen werden. “Die neuen Fahrzeuge werden das Wiener Bim-Netz zu 100 Prozent barrierefrei machen”, so Gries.

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(SVA)

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