Flächen des Gutshof Heidensand verpachtet

Lustenau. In den letzten beiden Jahren wurden rund 5,2 Hektar große Flächen im Gemeindegutshof Heidensand einem Bodenaufbauprogramm unterzogen. Nun sollen diese Flächen biologisch bewirtschaftet werden. Dazu hat die Gemeindevertretung beschlossen, die Ackerflächen an drei Lustenauer Landwirte zur biologischen Nutzung zu verpachten. Die Flächen sollen von den drei Akteuren in Zusammenarbeit, zB in der Fruchtfolge, bewirtschaftet werden, fußend auf einem Konzept, das Biobauer Simon Vetter ausgearbeitet hat. 2,2 Hektar werden an Vetter verpachtet, der seit Jahren schon auf großen Flächen im Heidensand Biogemüse für die beliebte Gemüsekiste anbaut. Weitere 2,2 Hektar Land werden an den Jungbauer Johannes Hämmerle verpachtet, der dort Biokraut anbauen möchte. An den Lustenauer Safthersteller Andreas Krammel werden 0,8 Hektar Fläche verpachtet. Hier sollen Biostreuobst und alte Apfelsorten angebaut werden.
Gutshof für das Gemeinwohl mit Vorbildwirkung
In den 1920er Jahren zur Versorgung der alten Heimbewohner im sogenannten „Versorgungsheim“ errichtet, bot der Gemeindegutshof einst Arbeitsplätze für die Lustenauer und sollte in seiner Art Vorbild für andere Höfe sein. An die Idee des Gemeinnutzens knüpft die Gemeinde nach Jahren der Fremdverpachtung und Nutzung als Reitstall und Tierställe wieder an. „Der Gutshof soll biologisch bewirtschaftet werden und darüber hinaus der Allgemeinheit als Bildungs-, Begegnungs- und Kulturstätte dienen. Wir wollen eine Marke Heidensand aufbauen, die Strahlkraft über eine reine Landwirtschaft hinaus hat“, so Bürgermeister Kurt Fischer bei der Gemeindevertretungssitzung.
Der Lustenauer Gemeindegutshof Heidensand verfügt über 23 Hektar große zusammenhängende Grün- und Ackerflächen mit hervorragenden Bodeneigenschaften. Simon Vetter baut seit einigen Jahren auf gepachteten Flächen Biogemüse an und der Lustenauer Landwirt Alge bewirtschaftet eine Obstanlage. Seit 2016 betreibt die INTEGRA Vorarlberg auf 0,8 Hektar Fläche eine soziale Landwirtschaft mit Beschäftigungsprogrammen und Hofladen.

Grüne Zustimmung, freiheitliche Kritik
Die Grünen befürworteten den Antrag, Gemeindevertreter Daniel Zadra sprach von einer mustergültigen Umsetzung der „Ökolandstrategie Vorarlberg“.
Die Freiheitlichen hinterfragten das Zustandekommen der Verpachtung. Das Konzept, das jetzt teilweise umgesetzt werde, sei der Gemeindevertretung nicht zur Beschlussfassung vorgelegt worden, es hätte keine Ausschreibung für andere Bauern gegeben und ökologische Fragen seien zu prüfen. Vermisst wurde von Gemeinderat Martin Fitz eine langfristige Strategie der Gemeinde, wie man mit anderen Agrarflächen, die Lustenauer und Schweizer Bauern durch Rhesi und das Fußballnachwuchskonzept verloren gingen, verfahre. Er beantragte deshalb eine Vertagung des Tagesordnungspunktes, blieb damit aber in der Minderheit (9 FPÖ-Stimmen: 27 Gegenstimmen, andere Fraktionen). Der Antrag des Bürgermeisters zur Verpachtung an die drei Landwirte wurde mit den Stimmen von ÖVP, Grüne, SPÖ, Liste Tekelioglu und 2 FPÖ angenommen (29:7 FPÖ-Gegenstimmen).
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