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Fitness-Tempel mit mehr Kunden

In Österreich gibt es einen Trend zu mehr Fitness. Laut der Besucher- und Umsatzentwicklung der knapp 500 heimischen Fitness-Studios ist die Zahl der Mitglieder gegenüber 2003 um 10,6 Prozent auf 376.000 Personen gestiegen.

Um 17,2 Prozent, stiegen die Umsätze auf für 2004 erwartete 168,2 Mio Euro. „Dieser Trend ist Ausdruck eines gestiegenen Gesundheitsbewusstseins und einer stärkeren Eigenverantwortung”, meint Gerhard Span, Obmann des WKÖ-Fachverbands der Freizeitbetriebe. Er ortet noch kräftiges Wachstumspotenzial bei fast 5 Prozent der Bevölkerung, bei denen sich der Fitness-Gedanke bisher nur auf den Vorsatz beschränkt. Noch stärker ausgeprägt ist der Fitness-Gedanke in den USA, wo 12 Prozent der Bevölkerung regelmäßig einschlägige Center frequentieren. Als „Vorzeigeland” in dieser Hinsicht wertet Span die Schweiz, wo die Hälfte der aktiven Fitness-Besucher dies in Kooperation mit einer Versicherung tun.

Entgegen dem steigenden Trend bei Besucherzahlen und Umsatz ist die Zahl der Fitness-Center rückläufig: Aktuell gibt es in Österreich 474 Studios, das sind um 14 weniger als vor einem Jahr. „Der Konzentrationsprozess macht auch vor Fitness-Centern nicht Halt”, stellte Branchenradar-Herausgeber Martin Koppensteiner fest. Angesichts stärkerer Konkurrenz schließen sich immer mehr Betriebe zu einem Verband zusammen. Auf solche Verbände oder Ketten entfallen etwa ein Viertel der Betriebe, ein Drittel der Besucher und 44 Prozent der Umsätze. Der Markt ist großteils in heimischer Hand: Bisher gibt es in Österreich erst zwei ausländische Ketten mit sechs Anlagen und rund 12.000 Mitgliedern. Einem Trend zu immer größeren Centern – mit Zusatzangeboten wie Squash, Tennis oder Massagen – steht ein zweiter Trend zu Nischenanbietern – z.B. Damenfitness-Center, Diskont-Center – gegenüber.

Drei Faktoren haben die Studienautoren als entscheidend für den Erfolg eines Fitness-Centers ermittelt: Betriebsgröße, Standort und Preis. Tendenziell werden Fitness-Tempel immer größer, Betriebe unter 200 m2 haben demnach „kaum Überlebenschancen”. Fitness-Klubs sprechen eher ein urbanes Publikum an: 22 Prozent der österreichischen Center befinden sich in Wien. Um die Qualität der Fitness-Betriebe auch in Zukunft sicherzustellen, werden gerade 160 Lehrlinge österreichweit zu „Fitness-Betreuern” ausgebildet.

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