Feldkirch-Viktorsberg. Ja, auch der Advent ist eine Fastenzeit, die die Mönche im Kloster Viktorsberg auch nach bestem Wissen und Gewissen einzuhalten versuchten. Bis ins Jahr 1782, in dem Guardian P. Marianus Majer in seinem besten Latein an den Bischof von Chur – hier sinngemäß übersetzt – schrieb: „Unsere heilige Regel und unsere Konstitutionen legen fest, dass wir […] bis Weihnachten fasten müssen und nur eine Fastenspeise zum Abendessen zur Erfrischung dienen soll. In diesen Tagen übertreffen die Preise der Fastenspeisen jene des Fleisches, und dazu kommen die Fastenspeisen unserer vier Mitbrüder, die in Feldkirch unterrichten und zusätzlich einige meiner Mitbrüder, die alt und von schwacher Gesundheit sind. Überdies hat der Hochwürdigste Bischof von Konstanz unseren Mitbrüdern in Konstanz in dieser Sache die Dispens erteilt. Nun kommen wir zu Eurer Exzelenz mit der untertänigsten Bitte, dass uns treuen Söhnen der Fastendispens gnädigst erteilt werde.”
Ob die Dispens gewährt wurde, ist nicht überliefert. Als Fastenspeisen galten damals vor allem Fische, die auf dem Viktorsberg wohl zum Teil schwierig zu organisieren war.
Für die Seelsorge entbehrlich
Die auf den heiligen Franz von Assisi zurückgehende Ordensgemeinschaft der Minderen Brüder bezog das Kloster Viktorsberg im Jahr 1383. Wenige Jahre zuvor hatte der letzte Graf von Montfort Feldkirch, Rudolf IV., eine Kirche und ein Kloster auf dem Viktorsberg errichtet. Zweimal brannte das Kloster komplett nieder, zuletzt 1642. Im Jahr 1568 starben innerhalb 14 Tagen sämtliche Mönche an einer ansteckenden Krankheit, nur ein einziger Diener blieb am Leben. 1589 war das Kloster nur von zwei Patres bewohnt. Dennoch bestand das Kloster bis zu seiner Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahr 1785.
Das Kloster Viktorsberg wurde schließlich aber „als für die Seelsorge auf dem Lande entbehrlich“ erklärt und per kaiserlichem Dekret 1785 aufgehoben. Die Patres mussten sich um einen anderen Beruf umsehen, so wurde etwa P. Adalbert Sax Gymnasialprofessor in Feldkirch, andere wurden kurzerhand pensioniert.
Aufgrund der „fetten Leibs-Constitution“
Nachdem die Gemeinde von der Aufhebung des Klosters erfahren hatte, richtete sie umgehend ein Gesuch um einen eigenen Seelsorger an die Regierung. 1786 wurde einer der letzten Viktorsberger Patres, P. Viktor Gmeinder, als Seelsorger für den Berg vorgeschlagen. Nach der Auflösung des Klosters seien, so formulierte es die Gemeinde, „nur noch zwei pensionierte Individuen vorhanden, nämlich der Exguardian Georg Wagner und Viktor Gmeinder. Ersterer – also Wagner – sei wegen seiner „fetten Leibs-Constitution“ zum Bergsteigen nicht geeignet, Gmeinder aber sei ein junger Priester, der vom Konstanzer Ordinariat bereits die Seelsorgeerlaubnis erhalten habe.“
Ausstellung von Archiv und Diözesanbibliothek
„Tut dies zu meinem Gedächtnis“ – Die Liturgie vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
bis Juni 2014; Di und Mi von 14-17 Uhr und nach Vereinbarung
T 05522 3485 431
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Eine Ausstellung der Bibliothek der Diözese Feldkirch im Kloster Altenstadt, Klosterstraße 2, Feldkirch-Altenstadt
Archiv der Diözese Feldkirch
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