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Ein Social Media Posting sorgt für Unmut in Dornbirn.
Ein Social Media Posting sorgt für Unmut in Dornbirn. ©VOL.AT/Handout; Screenshot; Canva

"Finde es deplatziert, wenn man einen Wahlkampf auf dem Rücken eines Vereines macht"

Dornbirn im Wahlkampffieber: Köpfler ins Fettnäpfchen oder nur ein Missverständnis? Martina Hladik der Dornbirner Neos äußert auf Social Media Kritik, dass sie nicht zum Ball der Stadtmusik eingeladen wurde. Daraufhin hagelt es negative Reaktionen. Nun bezieht sie gegenüber VOL.AT Stellung.

Kurz vor der Gemeinderatswahl gehen in Dornbirn die Wogen hoch. Die Stadtmusik Dornbirn feiert am Samstag ihr 150-jähriges Jubiläum mit einem Ball unter dem Motto "Grandioso" im Kulturhaus Dornbirn.

Es waren ÖVP-Politiker zu Gast. Nicht unter den Gästen war hingegen Neos-Bürgermeisterkandidatin Martina Hladik. Die Liberale beschwerte sich am Wochenende in einem Social Media Posting darüber, dass sie am Samstag nicht eingeladen war. Damit löste sie eine kontroverse Diskussion aus und bekam einige negative Reaktionen.

©Screnshot/Handout

"Zahle Tickets immer"

Die Dornbirner Volkspartei bezeichnet diese Aktion in einem Social Media Beitrag als "Köpfler ins Fettnäpfchen".

Julian Fässler (ÖVP) dementiert auf VOL.AT-Anfrage die Gerüchte um die angeblich bezahlte Eintrittskarte. "Es ist niemand eingeladen worden. Ich zahle die Tickets immer. Auch wenn ich auf ein Fußballmatch gehe, zahle ich eine Eintrittskarte." Das sei auch so, wenn es sich etwa um die Sportanlage der Stadt Dornbirn handle.

Angriff an die Stadtmusik nicht vertretbar

Für ihn ist klar, dass das Geld benötigt wird: "Die Vereine brauchen das Geld." Fässler empfindet es als "deplatziert, wenn man einen Wahlkampf auf dem Rücken eines Vereines macht." Nur der Wahlkampf zwischen den Parteien sei laut dem Schwarzen vertretbar. "Hier wurde aber die Stadtmusik angegriffen", kritisiert der Konservative. Hladik hätte sich ebenfalls eine Karte kaufen können, so Fässler.

Julian Fässler
Julian Fässler. ©Vorarlberg Live

Das sagt Hladik dazu

Doch ging es wirklich um ein bezahltes Ticket? Gegenüber VOL.AT stellt Hladik richtig, dass es ihr gar nicht um eine bezahlte Einladung ging. Stattdessen wollte sie eine schriftliche Einladung für das Event. "Es geht um die tatsächliche Information", so die Pinke. Etwas bezahlen lassen würde sie sich als Poltikerin hingegen nicht, betont sie.

Die Liberale ist überzeugt, dass nicht nur die ÖVP bei derartigen Events vertreten sein solle. Sie hinterfragt, ob das Zufall ist, dass immer wieder vorwiegend Vertreter von der Volkspartei bei solchen Veranstaltungen anwesend sind. "Die ÖVP nützt das konkret aus, dass sie eben in all diesen Vereinen Leute hat und dass sie dann immer vor Ort ist und natürlich ihre Message dort kundtut."

"Dein und mein Geld"

Warum sie eine Einladung an alle fordert? Schließlich würde ein derartiger Vereine Steuergeld in Form von Förderungen aus dem Budget der Stadt bekommen. "Wenn ein Verein Steuergeld bekommt, also Förderungen aus dem Budget der Stadt, dann ist das Steuergeld. Das ist Ihr Geld und mein Geld. Dann sollten alle Parteien, deren Anhänger in den allgemeinen Steuertopf einzahlen, auch eingeladen werden zu solchen Veranstaltungen."

Martina Hladik
Martina Hladik. ©tBen Haemmerle Photography NEOS Dornbirn

"Unabhängiger Verein"

Laut der Stadtmusik Dornbirn bekamen eine derartige Einladung fürs Event jedoch alle Stadträte und Stadträtinnen, unabhängig welcher Partei sie angehören. "Unser Ball war ein öffentlicher Ball, für den jeder und jede eine Karte kaufen konnte", äußert sich der gemeinnützige Verein gegenüber VOL.AT. "Wir sind ein parteiunabhängiger Verein."

(VOL.AT)

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