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Fiedler begrüßt Grahammer-Rücktritt

Ex-RH-Präsidient: "Angesichts schwacher Rücktrittskultur in Österreich"
Ex-RH-Präsidient: "Angesichts schwacher Rücktrittskultur in Österreich" ©APA
Franz Fiedler, Ex-Rechnungshofspräsident und nun Ehrenpräsident von Transparency International Österreich, begrüßt die Rücktrittsankündigung des Vorstandsdirektors der Hypo Vorarlberg, Michael Grahammer - und zwar "angesichts einer schwachen Rücktrittskultur in Österreich", so Fiedler im Ö1-"Mittagsjournal".
Grahammer kritisiert FMA
Grahammer tritt zurück

Die Hypo Vorarlberg scheint wie die RBI mit Offshore-Geschäften in den Panama-Papers auf. Momentan sei zwar noch offen, ob es tatsächlich strafbare Vorwürfe hinter Geschäften der Hypo Vorarlberg stünden. “Das Aufsehen ist aber groß genug, dass der Ruf der Vorarlberger Bank etwas gelitten hat”, so Fiedler weiters in der Radioreihe “Im Journal zu Gast”. Wenn der Vorstandsdirektor zurücktrete, gebe es dafür “sicher gute Gründe”. Grahammer nehme damit eine “Gesamtverantwortung für das Unternehmen” wahr. “Das ist zu begrüßen, dass so etwas einmal geschieht.”

Nähe zu Liechtenstein

Fiedler kann sich wegen der Nachbarschaft des westlichsten Bundeslandes zu Liechtenstein auch vorstellen, dass durch einhergehende Geschäftsverbindungen “gewisse Dinge im Gefolge” waren, “die bei anderen Banken nicht in dieser Weise ausgeprägt waren”.

Prinzipiell würde sich der Ex-RH-Chef nicht wundern, wenn weitere österreichische Banken über die bisher bekannten hinaus in den Panama-Papieren auftauchen sollten.

Steuervermeidung minimieren

Grundsätzlich brauche es auch neue Wege, Steuerhinterziehung und Geldwäsche “in Zukunft besser zu verhindern”. Auch gehöre überlegt, wie man Steuervermeidung minimieren könne, so Fiedler. Ziel von Transparency International sei ein “weltweites Unternehmensregister in dem die wirklichen Eigentümer von Scheinfirmen und Briefkastenfirmen tatsächlich aufscheinen”. Das sei ehrgeizig und brauche Jahre, sei aber im Sinne der vollen Transparenz. Auch Bewegung in einzelnen Ländern sei begrüßenswert, eine europäische Lösung bereits “ein großer Wurf”.

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