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„Feuerwehrler zu sein, ist eine Berufung“

Der stellvertretende Feuerwehrkommandant Florian Kremmel (links) und Kommandant Dietmar Hollenstein (rechts) geben im Mai ihre Führungsrollen ab.
Der stellvertretende Feuerwehrkommandant Florian Kremmel (links) und Kommandant Dietmar Hollenstein (rechts) geben im Mai ihre Führungsrollen ab. ©bvs
 Bei der Feuerwehr Lustenau steht nach zwölf Jahren ein Führungswechsel an.
„Feuerwehrler zu sein, ist eine Berufung“

 

Lustenau „Wir übernehmen gemeinsam diese Verantwortung und hören zusammen auch wieder auf“, erklären Feuerwehrkommandant Dietmar Hollenstein und sein Stellvertreter Florian Kremmel. Die zwei kennen sich schon durch ihre Väter, die ebenfalls Feuerwehrkommandant und Stellvertreter waren. In den vergangenen Jahren sind sie eng zusammengewachsen. Das gut aufeinander eingespielte Team macht nach zwölfjähriger Führung, Platz für ihre Nachfolger. Sie blicken auf eine aufregende und bereichernde Zeit zurück. Der Feuerwehr Lustenau bleiben sie selbstverständlich erhalten.

Feuerwehr neu aufgestellt

„Wir haben in den vergangenen Jahren viel Positives bewirkt“, sagt Dietmar Hollenstein. Gemeinsam mit Florian Kremmel hat er die Feuerwehr neu aufgestellt. So haben sie Spezialausbildungen für die Einsatzkräfte eingeführt. „Das ist für die Mannschaft von Vorteil“, so Florian Kremmel. Durch die steigenden Einsatzzahlen verursacht durch Hochwasser, zunehmende Verkehrsunfälle und einer größeren Einwohnerzahl, haben sie die Einsätze aufgeteilt. „Wir haben nicht bei jeder Ausrückung die gesamte Mannschaft alarmiert“, erklärt Hollenstein. Lediglich ein Drittel wird angepiepst. Beim nächsten Einsatz das andere Drittel. „So durften auch Zugskommandanten leiten“, sagt Hollenstein. Jeden Monat verzeichnen sie zwischen zwölf bis 15 Ausrückungen.

Technisch auf höchstem Stand

Ein Highlight war für beide der Bau und der Einzug ins neue Feuerwehrhaus im Jahr 2018. „Durch das Haus und die Anschaffung des modernsten Tanklöschzuges ist Lustenaus Feuerwehr in neue Sphären gekommen“, betont Hollenstein. „Wir sind bestens vorbereitet auf alle Einsätze“, sagt Kremmel. Das sei vor allem dem gesamten Team zu verdanken, deren Mitglieder 100 Prozent ehrenamtlich arbeiten und jederzeit bereit sind, zu helfen. „Unser Piepser ist immer bei uns. Er gehört zu uns wie der Ehering“, erklärt Kremmel mit einem Lächeln.

Große Leidenschaft

Für ihn ist es ein beruhigendes Gefühl, dass wenn man 122 wählt, jemand kommt, der helfen kann. „Wir sind Feuerwehrler. Das ist unsere Aufgabe, die uns mit Stolz erfüllt. Wir trauen uns dort ran, wo sich niemand hinwagt“, so Kremmel. Auf die Frage, ob sie nicht manchmal ein mulmiges Gefühl hätten, erzählen sie, dass sie immer die Einsatzregeln abarbeiten. „Wir kommen, um zu helfen. Ich lege mir jedes Mal imaginär einen Schutzschirm um. Das funktioniert“, so Kremmel.

Kommandobrücke übergeben

Die zwei Männer übergeben am Höhepunkt ihrer ehrenamtlichen Karriere die Verantwortung an jüngere Kameraden. Es ist Zeit, die Feuerwehr in ihrer ganzen Stärke an eine neue Generation zu übergeben. „Die Jungen sollen die Möglichkeit haben, etwas bewirken zu können“, so Kremmel. So wie sie es damals auch durften. Im Mai wird der neue Feuerwehrkommandant gewählt, der dann seinen Stellvertreter bestellt. Dietmar Hollenstein und Florian Kremmel geben nun gerne die Verantwortung ab. „Es waren sehr schöne, aber auch zeitintensive Jahre, die ohne den Rückhalt und das Verständnis unserer Familien nicht funktioniert hätten“, so Kremmel. Denn, sobald der Pager piepst, waren sie weg. Nun freuen sich Hollenstein und Kremmel schon auf die bevorstehende Zeit, in der für sie und ihre Familien etwas mehr Ruhe einkehren wird. bvs

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