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Fettarme Kost ist kein Schutz

Eine fettarme Ernährung schützt ältere Frauen weder vor bestimmten Krebsarten noch vor Herzerkrankungen oder Schlaganfällen.

Das hat eine US-Studie mit Daten von 49.000 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren ergeben, die mehr als acht Jahre lang beobachtet wurden. Die mit hunderten Millionen Dollar aus Washington geförderte Untersuchung ist die bisher größte ihrer Art. Sie ist im Fachjournal „JAMA“ (Bd. 295, S. 643) des Amerikanischen Ärzteverbandes in Chicago veröffentlicht.

Die Forscher hatten einer Gruppe von Frauen eine Kost mit stark reduziertem Fettgehalt und vielen Kohlenhydraten zum Ausgleich verordnet. Die Kontrollgruppe durfte unbegrenzt zulangen und nach Herzenslust Butter, Käse und Würste verspeisen. Bei Darmkrebs sowie Herz- und Kreislauferkrankungen ergaben sich keine Abweichungen. In der Gruppe mit ungesunder Ernährung zeigten sich gerade neun Prozent mehr Fälle von Brustkrebs. Das sei statistisch gesehen ein gering erhöhtes Risiko für diese Art von Tumor.

„Dieses Resultat ist revolutionär“, kommentierte der von der Rockefeller Universität (New York) emeritierte Mediziner und Ernährungsexperte Jules Hirsch die Studienergebnisse. Sein Kollege Michael Thun von der Amerikanischen Krebsgesellschaft lobte die Untersuchung am Mittwoch als „Rolls-Royce aller Studien“ zu einem möglichen Zusammenhang zwischen der Ernährung und den schlimmsten Leiden. Barbara Howard, eine der federführenden Autorinnen der Studie, bekräftigte, dass die Ernährung allein kein Garant für gute Gesundheit ist.

Als nächstes wollen US-Forscher ermitteln, ob die so genannte Mittelmeerkost, die unter anderem Olivenöl gegen Butter eintauscht, kombiniert mit regelmäßiger Bewegung nicht doch vor Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfällen schützen kann.

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