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Fest im Sattel: Waltraud Wolf

Bregenz - Kaum eine Heranwachsende, die die­se Phase nicht hat: Striegeln, Streicheln und vor allem natürlich Reiten.

Es scheint, als gehörte der Sport ganz grundsätzlich zur Entwicklung junger Damen. Während jedoch die meis­ten Mädels zwischen elf und 18 Jahren „alles Glück dieser Erde“ irgendwann hinter sich lassen, sucht Waltraud Wolf es nach wie vor „auf dem Rücken der Pferde“. Seit 45 Jahren schon sitzt Wolf fest im Sattel. „Mir ist die Leidenschaft einfach geblieben“, zuckt sie heute ihre Schultern. In Erklärungsnöte kommt sie dabei aber nicht: „Das Schöne am Reiten ist, dass es ein Stück Natur ist. Ein Pferd macht Mist und muss gefüttert werden, es hat auch mal einen schlechten Tag nicht so, wie etwa ein Fahrrad, das man nach dem Sporteln in die Garage stellt. Dafür kann man zu einem Fahrrad auch nie eine so faszinierende Wechselbeziehung aufbauen wie zu einem Pferd“, kommt Wolf ins Schwärmen. In den jungen Mädchen, die heute das Reiten erlernen, erkennt sich Wolf oft wieder. „Wenngleich es den Jugendlichen heute oft zu einfach gemacht wird. Ich musste mir mein erstes Pferd hart erarbeiten – heute bekommen die Mädels das manchmal einfach geschenkt“, weiß Wolf.

Stute Evita Negra

Evita Negra heißt ihre junge Württemberger-Stute, die im Stall der Bregenzer Reitervereinigung ihre Heimat hat. Dort, wo Wolf im zarten Alter von 14 Jahren ihre ersten Erfahrungen hoch zu Ross machen durfte. „Eine Bekannte meiner Großmutter hatte Pferde, wollte mich aber ohne entsprechende Ausbildung nicht reiten lassen so kam ich eben nach Bregenz“, erzählt Wolf. Und sie blieb auch dort: Seit zehn Jahren ist Waltraud Wolf nunmehr sogar Präsidentin des Reitsportvereins und als solche für die Planung und Organisation von Turnieren wie dem Pfingstturnier, das am Wochenende Hunderte von Schaulustigen nach Bregenz lockte – zuständig. „Als Turnierleiterin bin ich praktisch für den reibungslosen Ablauf einer solchen Veranstaltung verantwortlich“, erklärt sie „ohne unser fantastisches Team von freiwilligen Helfern wäre ich aber ohnehin aufgeschmissen“, lächelt sie bescheiden. So bleibt glücklicherweise auch Zeit, selbst bei Turnieren mit zu reiten. „Der Nervenkitzel ist schon immer spannend. So ein Springreitturnier ist für mich eine Herausforderung und selbstverständlich auch Ansporn, intensiv zu trainieren“, so Wolf. Einige Pokale konnte die Mutter von zwei Kindern in ihrer Laufbahn bereits sammeln. Und es werden wohl noch ein paar mehr werden.

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