Fentanyl: Bedrohung durch gefährliche Droge erreicht Vorarlberg

In Vorarlberg ist eine alarmierende Entwicklung zu beobachten: Fentanyl, eine der gefährlichsten Drogen der Welt, hat ihren Weg in die Region gefunden. Erste Berichte von Bernhard Amann von der Drogenberatung "Ex und Hopp" in Dornbirn und Hohenems zeugen von Klienten, die nur knapp dem Tod entronnen sind, nachdem sie dieses extrem potente Opioid konsumiert hatten. Fentanyl ist bis zu hundertmal stärker als Heroin und bereits in den USA für eine beispiellose Zahl von Drogentoten verantwortlich.
Die Fentanyl-Krise: Ein Blick in die USA
In den Vereinigten Staaten hat die Fentanyl-Epidemie zu einer dramatischen Zunahme der Drogentoten geführt, mit mehr als 100.000 Opfern pro Jahr. Fentanyl wird vor allem über die mexikanische Grenze geschmuggelt und hat in den USA zu massiver Verelendung in Städten wie San Francisco sowie in ländlichen Regionen geführt. Die US-Regierung warnt, dass Fentanyl die häufigste Todesursache für Menschen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren darstellt: Alle sieben Minuten stirbt dort ein Mensch an einer Überdosis.

Fentanyls medizinische Verwendung und Gefahren
Fentanyl gehört zur Gruppe der opioiden Analgetika und wird in der Medizin vorrangig zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt. Es wirkt über die Bindung an Opioid-Rezeptoren und hat sowohl zentrale als auch periphere Effekte auf den Körper. Trotz seiner medizinischen Verwendung birgt Fentanyl ein hohes Suchtpotenzial und kann bei Missbrauch zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen.

Warnsignal für Europa
Während die Fentanyl-Krise in den USA als weit entfernt wahrgenommen wird, warnen Experten vor einer möglichen Ausbreitung in Europa. Die Anzahl der Drogentoten in EU-Staaten liegt mit jährlich rund 6200 weit unter den US-Zahlen, doch das Potenzial für eine neue Drogenwelle ist vorhanden.
Medizinischer Einsatz und Nebenwirkungen
Die medizinische Anwendung von Fentanyl ist vielfältig, doch die Risiken sind hoch. Es kann zu schweren Nebenwirkungen kommen, darunter Atemdepression, Sucht und bei unsachgemäßer Anwendung sogar zum Tod. Die Droge kann auf verschiedene Weise verabreicht werden, darunter oral, sublingual, transdermal, als Nasenspray oder intravenös.
Präventive Maßnahmen und Aufklärung
Angesichts der potenziellen Gefahren, die Fentanyl birgt, sind laut Experten präventive Maßnahmen und Aufklärung von größter Bedeutung. Die steigende Präsenz von Fentanyl-Derivaten auf dem Drogenmarkt erfordert laut Suchtgift-Experten erhöhte Wachsamkeit und Aufklärungsarbeit. (VOL.AT)
Nebenwirkungen von Fentanyl
Die möglichen Nebenwirkungen von Fentanyl können, abhängig von der Art der Anwendung, variieren und umfassen häufig:
- Sehr häufig:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit und Erbrechen
- Obstipation (Verstopfung)
- Schwitzen
- Juckreiz (Pruritus)
- Schläfrigkeit (Somnolenz)
- Häufig:
- Mundtrockenheit (Xerostomie)
- Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
- Hautreaktionen an der Anwendungsstelle bei transdermaler Gabe
- Sedierung (beruhigende Wirkung)
- Nervosität
- Appetitlosigkeit
- Gelegentlich:
- Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz)
- Bradykardie (verlangsamte Herzfrequenz)
- Tremor
- Parästhesien (Missempfindungen)
- Sprachstörungen
- Atemnot (Dyspnoe)
- Unterventilation (Hypoventilation)
- Diarrhö
- Harnverhalt
- Hautausschlag (Exanthem)
- Rötung der Haut (Erythem)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
- Halluzinationen
- Euphorie
- Gedächtnisverlust (Amnesie)
- Schlaflosigkeit (Insomnie)
- Unruhe
- Selten:
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Schluckauf
- Gefäßerweiterung (Vasodilatation)
- Ödeme (Wassereinlagerungen)
- Gefühl der Kälte
- Verschwommenes Sehen (Amblyopie)
- Sehr selten:
- Ataxie (Bewegungsstörung)
- Krampfanfälle
- Atemdepression
- Atemstillstand (Apnoe)
- Schmerzhafte Blähungen
- Darmverschluss (Ileus)
- Blasenschmerzen (Zystalgie)
- Geringe Urinproduktion (Oligurie)
- Allergische Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie
Gefahren und Risiken
- Suchtpotenzial: Fentanyl hat ein hohes Suchtpotenzial, was bei längerfristigem Gebrauch zu physischer und psychischer Abhängigkeit führen kann.
- Atemdepression: Eine der gefährlichsten Nebenwirkungen ist die Atemdepression, die lebensbedrohlich sein kann, insbesondere bei Überdosierung.
- Überdosierung: Aufgrund seiner hohen Potenz ist das Risiko einer Überdosierung von Fentanyl besonders hoch, was schnell zu tödlichen Folgen führen kann.
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Fentanyl kann mit einer Vielzahl von Medikamenten interagieren, was das Risiko für Atemdepression, Sedierung und andere gefährliche Effekte erhöht.
- Entzugserscheinungen: Bei plötzlichem Absetzen von Fentanyl können schwere Entzugserscheinungen auftreten, einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Schüttelfrost.
- Gefahr für Schwangere und Neugeborene: Fentanyl kann die Plazentaschranke passieren, was bei Neugeborenen zu Entzugserscheinungen führen kann. Achtung: Jeglicher Konsum von Drogen während der Schwangerschaft gefährden das ungeborene Kind und die Mutter
- Einschränkung der Verkehrstüchtigkeit: Fentanyl kann natürlich auch die Fähigkeit, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen, erheblich beeinträchtigen.
Hinweis der Redaktion: Diese Liste umfasst nicht alle möglichen Nebenwirkungen und Risiken
Was ist Carfentanyl?
Carfentanyl, ein Betäubungsmittel primär für die Sedierung von Elefanten, ist für Menschen schon in minimalsten Dosierungen lebensgefährlich. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) berichtet über zahlreiche Todesfälle infolge der Aufnahme von Carfentanyl in Ländern wie Belgien, Estland, Norwegen, Schweden und Großbritannien. Nun wurde das hochwirksame Opioid auch in München nachgewiesen, was bei den Behörden große Besorgnis auslöst. Sie befürchten schon länger, dass Fentanyl und das noch potentere Derivat Carfentanyl sich in Europa zunehmend verbreiten. Fentanyl, ein starkes Analgetikum, das unter anderem an Krebspatienten verabreicht wird und auch illegal gehandelt wird, ist 50-mal stärker als Heroin. Vor allem in China produzierte Chemikalien werden oft in Mexiko zu Fentanyl verarbeitet und in die USA geschmuggelt, wo die Droge bereits eine Krise mit Tausenden von Todesfällen pro Jahr verursacht hat. Laut der US-Regierung ist Fentanyl die Haupttodesursache für Menschen im Alter von 18 bis 49 Jahren in den USA. Schon zwei Milligramm Fentanyl, etwa die Menge an der Spitze eines Bleistifts, werden von der US-Drogenbehörde DEA als potenziell tödlich eingestuft. In einer Dosis Heroin kann bereits ein einziges Körnchen Carfentanyl tödlich sein.
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