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Feldkirchs Kinder in Entscheidungen einbinden

Stadtvertreter diskutieren über eine evtl. Kinderstadtvertretung.
Stadtvertreter diskutieren über eine evtl. Kinderstadtvertretung. ©VOL.AT/Kathan
Stadtvertretung fasst Grundsatzbeschluss für Kinderbeteiligung.

Feldkirch. Dass auch Kinder sich politisch engagieren, beweist aktuell die „Fridays for Future“-Bewegung. Viele Themen betreffen nicht nur Erwachsene, sondern eben auch junge Menschen. In Feldkirch will man diesem Bedürfnis nach Mitbeteiligung in Zukunft aktiv begegnen, die Stadtvertretung hat in ihrer vergangenen Sitzung einstimmig den Grundsatzbeschluss gefasst, ein Konzept für eine Kinderstadtvertretung auszuarbeiten. Eingebracht wurde der Antrag von Stadtvertreter Georg Oberndorfer von den Neos. „Ich bemerke bei Kindern in meinem Umfeld, wie sie sich, insbesondere durch die Bewegung ‚Fridays for Future‘ auf einmal für Politik interessieren“, berichtet er. „Kinder wollen mitbestimmen und nicht länger zusehen, wie wir Erwachsene um den heißen Brei herumreden. Die Kinderstadtvertretung soll allen Feldkircher Kindern die Möglichkeit zur Mitbestimmung geben.“

Rasche Umsetzung gewünscht

Eine gute Idee, darüber waren sich die Stadtvertreter quer durch alle Fraktionen einig. Nun geht es darum, aus der Idee eine konkrete Umsetzung zu gestalten. In den nächsten Wochen soll ein detailliertes Konzept erstellt werden. Der Wunsch der Stadtpolitik wäre es, dass die diesjährige Kinderstadt KleinFeldkirch, die im August stattfindet, als Startschuss dienen soll. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Kinderstadt gibt es bereits jetzt einen Kinderstadtrat. Aber eben nur alle zwei Jahre, und nur für drei Wochen.

Parteipolitik soll draußen bleiben

Vorbilder für derartige Konzepte gibt es bereits einige. Oberndorfer verweist etwa auf Luzern. In der Schweizer Stadt können die Kinder Postulate als Wünsche und Anregungen einbringen. Wenn diese Postulate in der Stadtvertretung diskutiert werden, sind die Kinder an den Beratungen beteiligt und dürfen ihre Argumente vorbringen. Auch in Graz gibt es seit 2005 ein erfolgreiches Modell der Kinderbeteiligung, das wird dort Kinderparlament genannt.

Einig sind sich die Parteien auch, dass die Parteipolitik jedenfalls in der Kinderstadtvertretung keine Rolle spielen darf. „In der Kinderstadtvertretung sollen einzig und allein die Kinder das Sagen haben, wir ‚Großen‘ werden uns da heraushalten“, erklärt Oberndorfer. Die Kinder sollen dabei nicht nur ihre Meinung einbringen können, sondern auch das Argumentieren, Zuhören und Kompromisseaushandeln lernen. VN-GMS

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