Feldkirch. (sm) Der Johanniterhof wurde 2003 von der „ZM3 Immobiliengesellschaft m.b.H. erworben. Sie begann 2010 mit der Generalsanierung des vierteiligen Gebäudes zwischen der Marktgasse und dem Saumarkt. Im Gebäude an der Marktgasse wurde das Gastlokal neu eingerichtet sowie die Küche und die Sanitäranlagen grundlegend erneuert. Die beiden Obergeschosse mit einer mittelalterlichen Gebäudesubstanz befanden sich in einem sehr schlechten Zustand. In enger Zusammenarbeit zwischen ZM3-Projektleiter Thomas Fink, Architekt Roland Stemmer und dem Bundesdenkmalamt, bemühten sich diese, trotz zahlreichen „unliebsamen Überraschungen“, die geplante Generalsanierung umzusetzen. Hier entstanden Büroflächen mit je 170 m², wo das mittelalterliche Flair – ein Klosterboden mit einem Ziegelbelag und hölzernen Laufbrettern, Säulen sowie Holz- und Stuckdecken – der Nachwelt für immer erhalten werden.
Drei Millionen
Das Mittelgebäude des Johanniterhof-Projektes musste zum Teil abgerissen werden, es dient jetzt als Stiegenhaus mit einer Liftanlage und erschließt das vordere Gebäude mit dem Wohntrakt und der neuen Küche. Das vierte Gebäude befindet sich, durch einen wunderschönen Gastgarten getrennt, auf der Südseite des Ensembles. Anstelle der ehemaligen „Nectarbar“ wurde die „bunt bar“ eingerichtet und die Nachtbar erneuert. Die ZM3 investierte in die Generalsanierung der vier Gebäude drei Millionen Euro.
Asylhaus
Der Johanniterhof in der Feldkircher Marktgasse zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Gebäuden der Stadt Feldkirch. 1405 wurde es als „Asylhaus“ für flüchtige Übeltäter errichtet. Der Bauherr war der Johanniterorden, welcher bereits 1218 von Graf Hugo von Montfort nach Feldkirch geholt worden war. Nach einer wechselhaften Geschichte, der Dichter Hermann Gilm wohnte in dem Haus, über 150 Jahre war dort die Glockengießerei Grassmayr untergebracht, dann wurde es als Möbelhaus vermietet. 1979 kaufte Hans Bell das Gebäude und errichtete ein Gast- und Nachtlokal.
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