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Feldkirch in der Hand von Kindern

Wie würde die Stadtverwaltung und das Berufsbild der Montfortstadt aussehen, wenn Kinder dies übernehmen würden? Das zeigt die für Kinder organisierte Veranstaltung "kleinFeldkirch".
Kleinfeldkirch 2019

Ein zwölfjähriger Stadtrat, eine acht Jahre alte Chefredakteurin, ein zehnjähriger Bäcker und eine sieben Jahre alte Apothekerin. In den drei Wochen vom 19. August bis zum 7. September sinkt der Altersdurchschnitt im Berufsbild der Stadt Feldkirch drastisch. Jedoch nur im "kleinen" Abbild der Bezirkshauptstadt, denn es läuft erneut die Freizeitveranstaltung "kleinFeldkirch". Im Alten Hallenbad im Feldkircher Reichenfeld wird Kindern die Möglichkeit geboten das Stadt- und Berufswesen von nächster Nähe zu erfahren. Dies geschieht nicht nur aus einer beobachtenden Position, sondern vor allem von aktiver, kreierender Seite aus. Die jungen Menschen schlüpfen während der Veranstaltung in Berufsrollen die im Alltag von Erwachsenen besetzt werden und stellen somit spielerisch den Feldkircher Arbeitsalltag nach.

© VOL.AT/Zerlauth

Vom Tischler bis zur Stadträtin

Die Jobwelt in der Montfortstadt ist vielseitig. Das erleben auch die Kinder im Alten Hallenbad. Die unterschiedlichsten Berufe werden hier angeboten, in denen sich die jungen Menschen austoben können. In handwerkliche Arbeitsfelder wie unter anderem Tischler, Spengler, Kerzenzieher oder auch Bäcker kann hineingeschnuppert werden. Kreative Berufe wie Bildhauer, Designer oder Redakteur bei der eigenen Tageszeitung werden angeboten. Auch die Stadtverwaltung und organisatorische Jobs werden im kleinen Feldkirch gebraucht, hier sind unter anderem Stadtrat, Meldeamt, Servicestelle, Stadtangestellter, Wirtschaftskammer oder Bank prominente Berufsfelder.

Dies sind jedoch nur einige wenige Bereiche, die angeboten werden. Im gesamten Gebäude des Alten Hallenbads stehen weitaus mehr Berufe zur Auswahl. Somit ist für jeden etwas dabei. Verwaltung ist wichtig. So wird jede Woche ein neuer Stadtrat, eine neue Stadträtin von den Kindern gewählt, die dafür zu sorgen hat, dass sich alle an die Spielregeln halten. Eltern haben in "kleinFeldkirch" nur auf Visum Zutritt. Die Kinder sollen sich so natürlich wie möglich verhalten und auf eigene Faust erfahren, wie das Berufsleben gestaltet wird, erklärt Theresa Amann, die Leiterin der Kinderstadt Feldkirch. Die einzigen Erwachsenen sind Betreuerinnen und Betreuer an den unterschiedlichen Berufsstationen.

© VOL.AT/Zerlauth

Beide Seiten profitieren

Nicht nur für die Kinder ist es eine tolle Möglichkeit Einblick in die Berufswelt zu erlangen. Auch für die Gegenseite, die unterschiedlichen Arbeitgeber ist es eine Chance eine erste Kontaktfläche mit dem jeweiligen Beruf zu eröffnen. Trotz noch ausstehender Schulzeit ist das Anwerben von potenziellen Arbeitnehmern hier das Ziel. Mitmachen kann jedes Kind im Alter zwischen 7 und 12 Jahren. Täglich tauchen an die 250 Kinder in die Berufswelt ein und gestalten spielerisch das alltägliche Miteinander, erzählt der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt stolz.

Eigentlich leiten die Kinder unsere kleine Stadt Feldkirch und das soll genau so sein. Der Eingriff von Erwachsenen soll so gering wie möglich gehalten werden, erklärt Theresa Amann, die schon seit einigen Jahren das Projekt "kleinFeldkirch" leitet. Die Kinderstadt wird jedes zweite Jahr veranstaltet. Berufsfelder und Stationen wechseln ständig. Auch die Kinder können innerhalb der drei Wochen mehrmals in der Stadtgestaltung teilnehmen. Heute Apothekerin und morgen Schauspielerin im Stadttheater, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Wie im echten Leben.

(Red.)

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