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Feldkirch-Buch 2009 - ein Glücksfall

Stadtbuch Feldkirch-Signierung Nikolaus Walter und Alfred Komarek.
Stadtbuch Feldkirch-Signierung Nikolaus Walter und Alfred Komarek. ©Dominik Heinzle
Das neue Stadtbuch über Feldkirch fasziniert durch die Symbiose von Wort und Bild. Feldkirch. Am Marienfeiertag wurde bekanntlich das neue Feldkircher Stadtbuch (Bucher-Verlag, Hohenems) im gutbesuchten Palais Liechtenstein präsentiert. Zahlreiche Feldkircher Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um diesem nicht alltäglichen Ereignis beizuwohnen.

 Im Mittelpunkt standen selbstredend die Verfasser Alfred Komarek (Texte) und der Feldkircher Nikolauis Walter (Fotografien). Mochte man sich im Vorfeld der Buchpräsentation vielleicht noch fragen, ob gerade der populärste österreichische Krimi-Autor („Polt“) und Steirer Alfred Komarek der richtige Mann für das neue Feldkircher Stadtbuch sei, so verfliegt diese Skepsis sofort, wenn man in den flüssig geschriebenen und exakt recherchierten Texten Komareks blättert; ja, manch „trockenes“ historisches Ereignis wird durch den versierten Krimi-Autor geradezu lustvoll mit Spannung aufgepeppt. Alfred Komarek las bei der Buchpräsentation das Kapitel „Grenzfälle“. Meisterhaft stellte er eine zeitweilige Ausgrenzung wie beim später hoch angesehenen Feldkircher Primar und Universitätsprofessor Gert Mähr den Problemen ausländischer Zuwanderer gegenüber (problemlos allerdings lebten zeitweise die weltberühmten Autoren James Joyce und Arthur Conan Doyle in der Montfortstadt). Und am Feldkircher Bahnhof erlebten bedeutende Emigranten wie Kaiser Karl und Zita, Stefan Zweig oder Carl Zuckmayer die letzten Schicksalsstunden in der alten Heimat Österreich…

Nikolaus Walter

1945 war ein gutes Jahr – Kriegsende, aber auch Alfred Komarek und Nikolaus Walter werden 1945 geboren! Der Feldkircher Fotokünstler von internationalem Rang machte das Buch durch seine geniale, das Wesentliche wie auch das Nebensächliche liebevoll auf den Film bannende Kunst zu einem Opus pulsierenden Lebens. Hineinprojiziert in grandiose Naturszenen, intime Gassen und Gewölbe, Cafés oder Geschäfte oder den Marktrummel findet der Betrachter viele Feldkircherinnen und Feldkircher, denen neben etlichen anderen im neuen Stadtbuch ein „Denkmal“ gesetzt wurde – der Bürgermeister als Hobby-Winzer, Hans Sepp Schertler in strahlender Bäckerkluft, Wali Kraher mit musikalischer Jugend, Sr. Eugenia Maria in eloquenter Aktion, Olga Frick (die legendäre „Tschick-Olga“), Eva Jakob, die unermüdliche Kuratorin und „Kirchenmaus“ der Johanniterkirche, „Pforte“-Star Klaus Christa usf. usf. Das von der Stadt Feldkirch herausgegebene neue Stadtbuch kann jedenfalls als Glücksfall bezeichnet werden – als wunderbarer, von Künstlern gestalteter Führer durch die Vergangenheit und Gegenwart der vielgeliebten Montfortstadt und ihrer Menschen.

Edgar Schmidt

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