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Fehler bei Auszählung: Babler ist neuer SPÖ-Chef

Andreas Babler ist der neue SPÖ-Chef.
Andreas Babler ist der neue SPÖ-Chef. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Beim SPÖ-Parteitag am Samstag kam es zu einer unglaublichen Panne: Die Stimmen der Kandidaten Babler und Doskozil wurden vertauscht. Nun ist doch Babler der neue SPÖ-Chef.

Andreas Babler ist nun doch Chef der SPÖ. Denn man hat bei der Auszählung am Parteitag in Linz die Stimmen vertauscht. So kam nicht Hans Peter Doskozil auf 52,7 Prozent der Stimmen, sondern Babler. Das verkündete die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, in einer eilig einberufenen Pressekonferenz Montagnachmittag.

Ergebnis von SPÖ-Parteitag falsch: Babler hat Wahl gewonnen

Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert. Die Listen aus den Wahlurnen seien zusammengeführt und in das System eingespeist worden. Der Fehler sei dabei geschehen: "Das Ergebnis wurde umgedreht", so Grubesa.

Dass es überhaupt zur Neuauszählung heute Nachmittag kam, hängt damit zusammen, dass beim offiziell verkündeten Ergebnis eine Stimme fehlte. Die wurde gefunden und war ungültig. Gleichzeitig wurde aber auch entdeckt, dass die Stimmen falsch zugeordnet wurden.

Ergebnis wurde am Parteitag nicht nachkontrolliert

Ein neuer Parteitag ist laut Grubesa nicht nötig: "Aus meiner Sicht ist der ganze Prozess belegbar", so Grubesa, die sich bei Doskozil entschuldigte. Dass am Parteitag nicht nachkontrolliert wurde, nahm sie auf sich. Niemand in der Kommission - auch nicht sie selbst - habe das veranlasst.

Laut dem nun vorliegenden Ergebnis kam Doskozil auf 280 Stimmen, Babler hingegen auf 317.

SPÖ-Granden nach Fehler bei Auszählung bestürzt

Auch viele andere Parteigranden waren geradezu beschämt: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser nannte die Geschehnisse rund um die Stimmenauszählung unglaublich. "Es ist einer der schlimmsten Tage für die Sozialdemokratie in den letzten Jahrzehnten", so Kaiser in der "ZiB2". Das Auszählungsergebnis müsse nun überprüft werden. "Wir brauchen ein definitives Ergebnis, das gesichert ist" - gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Aufsicht. Einen neuerlichen Parteitag hielt er für nicht nötig, wenn das Ergebnis bestätigt wird. Mittlerweile schließe er aber nichts mehr aus. Vorarlbergs SPÖ-Parteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger zeigte sich angesichts des vertauschten Auszählungsergebnisses fassungslos. Nicht so Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, dessen Stadtorganisation Babler bei der Stichwahl quasi adoptiert hatte. Der sicherte dem "engagierten, dynamischer Sozialdemokraten" seine volle Unterstützung zu.

(APA/Red)

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