Fischer bestätigte damit einen Bericht des ORF Vorarlberg. In der Diskussion bei einem Lenkungsgremium-Treffen des Raumentwicklungsprojekts Vision Rheintal am Donnerstag habe sich gezeigt, dass nicht nur für Lustenau die Verkehrsbelastung der zentrale Punkt sei, erklärte Fischer, auch die umliegenden Gemeinden seien betroffen. Bis in der Verkehrsfrage eine Lösung gefunden sei, mache die Ansiedelung eines solchen Frequenzbringers wenig Sinn.
Neue Beurteilung im März 2016
Mit Ikea seien für Anfang des Jahres weitere Gespräche geplant. Man nehme sich genügend Zeit, um die Auswirkungen auf die Verkehrssituation zu prüfen. Auch eine CIMA-Studie zum Handel in Vorarlberg, die im März 2016 vorgestellt wird, werde den Aspekt Ikea mitberücksichtigen, etwa was die Ansiedelung hinsichtlich Kaufkraft und für die Handelslandschaft in den Ortszentren bedeute. Das soll Grundlagen liefern, um eine Einschätzung zu treffen.
Ikea in Lustenau ein “Elchtest”
Die Ikea-Ansiedelung sieht Fischer als “Elchtest”. Denn eines zeige sich immer mehr: “Wenn das Rheintal es nicht schafft, in den nächsten Jahren eine höherrangige Straßenverbindung in die Schweiz auf Schiene zu bringen, wird das zu einem massiven Standortnachteil und zur Wachstumsbremse für die Region”, betonte der Bürgermeister.
Wenn aber zu spüren wäre, dass eine Verkehrslösung in absehbarer Zeit in Sicht sei, bedeute das neben einem “Riesenaufatmen der Wirtschaft” auch eine positivere Einstellung der Bevölkerung zu Betriebsansiedlungen und Wachstum generell. So forderte Fischer auch für das in Weiterentwicklung begriffene Betriebsgebiet Heitere, das sich in unmittelbarer Nähe zum geplanten IKEA-Standort befindet, eine Verkehrsspange.
Grüne: “Die Vernunft hat gesiegt”
Der Grüne Landtagsabgeordnete und Lustenauer Gemeindevertreter Daniel Zadra zeigt sich erfreut darüber, dass durch die Prüfung der Vision Rheintal nun feststeht, dass eine IKEA-Ansiedlung in Lustenau nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, überhastet durchgezogen wird. “Jetzt haben wir die Chance, die beste Lösung für den Standort und die freie Fläche zu finden.”
Regionalität und Nachhaltigkeit
Die Gemeinde solle nun sofort damit beginnen, auch alternative Verwendungszwecke für das bisher für den Großkonzern vorgesehene Grundstück zu prüfen. Es gebe zahlreiche Unternehmen in Lustenau, die Flächen für Erweiterungen und Neubauten suchten. “Genau sie schaffen qualitativ hochwertige Arbeitsplätze, bringen Einnahmen und wirken nachhaltig für die Entwicklung der Gemeinde”, so Zadra, der sich für eine aktive Betriebsansiedlung in der Gemeinde mit hochwertigem Branchenmix ausspricht. (red/APA)
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