Fast alles zerstört – Was nach der Implosion der "Titan" übrig blieb

Eine einzige Speicherkarte überstand das Unglück – sie enthielt allerdings nur belanglose Oberwasseraufnahmen.
Geplanter Tauchgang endet in Katastrophe
Was im Juni 2023 als Tauchgang zum Wrack der "Titanic" geplant war, endete tödlich. Die "Titan", ein vom US-Unternehmen Oceangate gebautes Mini-U-Boot, implodierte in knapp 4000 Metern Tiefe. Eine Rettungsaktion konnte lediglich das Wrack orten, rund 500 Meter vom Ziel entfernt. Alle fünf Insassen, darunter Firmenchef Stockton Rush, kamen ums Leben.

Warnungen wurden ignoriert
Sicherheitsbedenken rund um das Tauchboot wurden erst im Nachhinein öffentlich diskutiert. Rush hatte zuvor auf eine Klassifizierung des Fahrzeugs verzichtet, trotz Warnungen.
Laut Oceangate sei dies nicht notwendig gewesen – das Fahrzeug habe die Anforderungen übererfüllt. Seefahrtsunfälle seien meist auf menschliches Versagen zurückzuführen, nicht auf Technik, hieß es damals.
Frühere Probleme mit Technik und Navigation
Schon 2022 hatte Journalist David Pogue über Mängel berichtet. Während eines Testtauchgangs ging der Kontakt zum Mutterschiff verloren, das Wrack konnte nicht gefunden werden.
Ein Notrufsystem fehlte, ebenso wie professionelle Ausrüstung – gesteuert wurde das Boot mit einem handelsüblichen Gamecontroller. Pogues Bericht wurde nach der Katastrophe vielfach geteilt.
Zerstörte Technik und deformierte Hardware
Nach Abschluss der Untersuchungen durch US-Küstenwache und National Transportation Safety Board liegt nun der offizielle Bericht vor. Die Analyse zeigt, dass von der Technik an Bord kaum etwas übrig blieb.
Drei lüfterlose Nuvo-5000-Computer und Netzwerkgeräte im Heck des Boots wurden von der Implosion zu einem formlosen Metallklumpen gepresst. Die Geräte zeichneten unter anderem Sensordaten zur strukturellen Integrität auf. Hohe Temperaturen bei der Implosion hinterließen zusätzlich schwere Schäden.
Letzte Hoffnung auf Datenträger
Mittels Computertomografie wurden Speicherchips gesucht. Zwei teils erhaltene SSD-Platinen konnten geborgen, jedoch nicht ausgelesen werden. Auch ein weiterer Chip blieb ohne verwertbare Daten. Nur eine SD-Karte mit 512 GB Speicher überstand das Unglück. Sie befand sich in einer Kamera, deren Gehäuse kaum beschädigt wurde. Die Karte wurde als Binärkopie gesichert.
Keine Aufnahmen vom Unglück
Der Fund brachte jedoch keine Erkenntnisse zum Unfallhergang. Die SD-Karte enthielt lediglich zwölf Fotos und neun Videos mit Aufnahmen über Wasser – aufgenommen nahe dem Marine Institute of Newfoundland, dem logistischen Ausgangspunkt der Tauchgänge. Der Grund: Neue Aufnahmen wurden automatisch extern gespeichert, die Karte selbst enthielt keine aktuellen Tauchgangsdaten.
(VOL.AT)
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