Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) ist erfreut über die bevorstehende Übersiedlung der Central European University (CEU) von Budapest nach Wien. “Ich begrüße die Verstärkung des Universitätsstandortes Wien”, sagte Faßmann am Montag nach einem Gespräch mit Universitätsgründer George Soros.
Umzug hat auch politischen Hintergrund
Der Minister und der ungarisch-jüdischstämmige US-Finanzier und Philanthrop trafen einander am Rande einer Feierstunde zum 25. Gründungstag des ebenfalls von Soros finanzierten Open Medical Institutes in Wien. Die in Österreich ansässige Institution bietet vornehmlich Fortbildungen für Ärzte und medizinisches Personal an, um den Braindrain aus ärmeren Ländern zu verringern. Soros habe über die Situation in Ungarn geklagt, berichtete Fassmann. Die geplante Übersiedlung der Universität sei offenbar auch eine Folge der dortigen Lage.
Die rechtsnationale ungarische Regierung von Viktor Orban betrachtet den Liberalen Soros als ihren erklärten Feind. Ein neues Hochschulgesetz aus dem Jahr 2017 hatte offenbar einen Angriff auf die CEU als Ziel. Obwohl die in Ungarn und den USA akkreditierte Universität inzwischen den Anforderungen des Gesetzes entspricht, weigert sich die ungarische Regierung eine Vereinbarung mit dem US-Staat New York zu unterzeichnen, die den Weiterbestand der CEU in Ungarn garantieren würde.
Treffen mit Kanzler Kurz
Faßmann wies darauf hin, dass der Bund Privatuniversitäten finanziell nicht unterstützen darf. “Wir können es nur allgemein begleiten, aber nicht finanzieren. Das ist aber auch nicht notwendig.” Gefragt bezüglich der Angriffe auf Soros von Seiten mancher FPÖ-Politiker meinte der Minister, die Freiheit der Wissenschaften sei in Österreich ein “hohes Gut”. Daran würde auch nicht gerüttelt, “wenn es Zurufe gibt”. Soros selbst wollte sich nach der Veranstaltung gegenüber Medien nicht äußern.
Der US-Investor hatte am Vortag auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu einem Arbeitsgespräch getroffen.
(APA/Red)
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