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Faschingsnarr ohne Maskierung

Bregenz/VN - Der Gildenball und die Faschingsgesellschaft halten Jacqueline Hämmerle auf Trab.

Jacqueline Hämmerle liebt das Tanzen. Da liegt es nahe, dass sie auch leidenschaftlich gerne auf Bälle geht. Zum Tanzen, versteht sich. Meistens zumindest. Heute Abend wird die Vizepräsidentin der Bregenzer Faschingsgesellschaft jedoch kaum Zeit finden, das Tanzbein zu schwingen. Denn wenn die Faschingsgesellschaft zum traditionellen Gildenball ins Bregenzer Festspielhaus lädt, hat sie viel zu tun.

Kartenvorverkauf

„Die Arbeit beschränkt sich nicht nur auf den einen Abend. Die Vorbereitungen für den Gildenball und die parallel dazu laufenden Veranstaltungen begleiten mich und meine Kollegin Renate Mitterhuber das ganze Jahr“, erzählt die Bregenzerin. Aber es macht ihr Spaß. Sonst würde man das ihrer Meinung nach gar nicht schaffen. Als Vizepräsidentin kümmert sie sich seit Jahren hauptverantwortlich um den Kartenvorverkauf. Und das fordert neben einem guten Organisationstalent auch starke Nerven.

Die Karten sind begehrt. Deshalb klingelt beinahe rund um die Uhr eines ihrer beiden Handys, und die Wartelisten sind dementsprechend lang. „Aber Stammgäste haben Vorrang – das ist mir sehr wichtig“, sagt sie. Dass sich so gut wie alle Gäste kennen, ist für sie einer von vielen Gründen, warum der Ball so erfolgreich ist. Ein weiterer ist das gesamte Team der Faschingsgesellschaft mit Alexander Pehr an der Spitze. Dieses sorgt jedes Jahr für ein neues Programm und einen reibungslosen Ablauf. Zur Faschingsgesellschaft gekommen ist Jacqueline Hämmerle durch Freunde. Nachdem sie bereits 1994 den Freundschaftsorden erhielt, wurde sie im Jahr 1996 in den Vorstand aufgenommen.

Als Vizepräsidentin wurde sie vor 13 Jahren von Elmar Zimmermann vorgeschlagen. Elmar Zimmermann und seiner Frau Maria-Katharina wurde in diesem Jahr übrigens die höchste Anerkennung der Faschingsgesellschaft, nämlich eine Ehrenmitgliedschaft, verliehen. Auch Jacqueline Hämmerle konnte sich bereits über hohe Auszeichnungen freuen. 2006 erhielt sie für ihre Verdienste rund um die Fasnat den Silberorden des Verbands der Vorarlberger Fasnatzünfte. Dass ein Faschingsnarr nicht zwingend ein Faible für Kostüme haben muss, beweist sie seit Jahren: „Mit dem Verkleiden konnte ich mich nie anfreunden. Vielleicht auch, weil ich es nie kannte. Denn meine Eltern stammen aus Frankreich, und dort wird der Fasching anders zelebriert als bei uns.“

Ihren Wurzeln bliebt sie noch in anderer Hinsicht treu. Als die Vizepräsidentin noch jung war, wollte sie zurück nach Frankreich, weil dort ihre ganze Verwandtschaft wohnte. Doch der Liebe wegen blieb sie. Bereut hat sie die Entscheidung nie. Die Liebe zu Frankreich ist jedoch ungebrochen. „Jedes Jahr fahre ich in die Normandie“, kommt Jacqueline Hämmerle ins Schwärmen.

Sport als Ausgleich

Neben den Aktivitäten für die Bregenzer Faschingsgesellschaft hat sich die Rentnerin einem sportlichen und geselligen Lebenswandel verschrieben. Neben Fahrradfahren und Tennis zählt das Jassen zu einem Fixpunkt in ihrem Wochenplan. Jeden zweiten Montag trifft sie sich mit ihren Freundinnen im Bregenzer Gösser, um zu jassen. Viel Zeit verbringt Jacqueline Hämmerle auch mit ihrer zwölfjährigen Enkelin. Wie sie selbst tanzt die Kleine leidenschaftlich gern und ist auch sehr musikalisch: Sie singt und spielt E-Gitarre. Der Einfluss der Oma ist bei diesen Vorlieben auf jeden Fall nicht zu leugnen.

Zur Person

Jacqueline Hämmerle ist seit 13 Jahren Vizepräsidentin der Bregenzer Faschingsgesellschaft.

Geboren: 17. Juni 1943

Ausbildung: kaufmännische Lehre

Hobbys: Tanzen, Tennis, Radfahren, Jassen

Familie: geschieden, eine Tochter, eine Enkelin

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