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"Fanfreundschaften sind das Um und Auf"

©Privat
Und weiter geht es mit der Interview-Serie des EHC Alge Elastic Lustenau. Nach den Gesprächen mit Max Wilfan sowie Marcel Witting und Dominik Oberscheider stand Stefan „Balu“ Scheffknecht Martin Stadlober nur wenige Tage vor Beginn der Finalserie der Eishockey INL zu einem Gespräch zur Verfügung.

Scheffknecht ist Obmann des Fanclubs Lustenauer Eislöwen und hat in den letzten Jahren alle Höhen und Tiefen des Vereines mitgemacht.

Stadlober: Wie bist Du zum EHC Alge Elastic Lustenau gekommen?

Scheffknecht: Das geschah eigentlich eher zufällig. In der Saison 2003/04, als der EK Zell am See das Eishockey-Finale in der Rheinhalle für sich entscheiden konnte fragten mich einige Bekannte, ob ich mit auf das Finale gehen würde. Spontan sagte ich zu. Schon beim ersten Spiel bin ich diesem Sport verfallen und beim EHC geblieben.

Stadlober: Seit wann bist Du Obmann bei den Lustenauer Eislöwen?

Scheffknecht: Seit dem Jahre 2012 war ich Obmann-Stellvertreter. Obmann war Günter Steinkellner. Im Jahre 2015 standen Neuwahlen beim Fanclub an. Günter Steinkellner legte sein Amt nieder. Von einer großen Mehrheit der Mitglieder wurde ich zum neuen Obmann gewählt. Grundsätzlich ist es aber egal, ob man Obmann oder „einfaches“ Mitglied ist. Bei uns sind alle gleichgestellt. Nur in der Organisation von Fanfahrten muss ich ein wenig mehr machen, was jedoch größtenteils sehr viel Spaß macht.

Stadlober: Ewas sind Deine positivste bzw. negativste Erinnerung ans Eishockey?

Scheffknecht: Es ist recht schwierig zu sagen – es gab sowohl viele schöne und einige schwere Momente. Emotionell war für mich in der vergangenen Saison ein Gespräch mit dem damaligen Verteidiger Marco Zorec. Es gab einige Schwierigkeiten innerhalb des Fanclubs. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sich meine Zeit beim Fanclub dem Ende zuneigt. Dies hat Marco Zorec gemerkt. Er nahm Kontakt mit mir auf und bat mich um ein Gespräch welches beinahe eine Stunde dauerte. Dabei konnte er das Feuer in mir wieder entfachen.

Stadlober: Was sind Deine anderen Hobbys neben Eishockey?

Scheffknecht: (Scheffknecht grinst) Eishockey!!! Ich spiele ja selbst seit vielen Jahren Eishockey. Als Torhüter war ich bereits bei den Scorpions Lustenau, Bad Hornets Feldkirch und meinem derzeitigen Verein, UBO Lustenau. Ganz wichtig ist natürlich für mich meine Familie, die auch sehr viel Zeit – viel schöne Zeit – in Anspruch nimmt. Da natürlich in erster Linie meine Tochter Selina – meine Frau ist schon recht selbständig (grinst).

Sportlich war sicherlich der letztjährige Meistertitel gegen die VEU Feldkirch einer der schönsten Momente. Es war ja das erste Ländle Finale zwischen den beiden ewigen Kontrahenten. Dass wir dieses mit einem „Sweep“ gewinnen konnte, dachte wohl keiner zu Beginn der Serie.Natürlich sind sportlich schwierige Zeiten nicht gerade lustig für das Gemüt. Doch genau in dieser Zeit ist es wichtig, dass der Fanclub hinter dem Team steht. Wenn dann die „Auferstehung“ gelingt ist es doppelt schön, mit dabei gewesen zu sein.

Stadlober: Was kannst Du über Fanfreundschaften berichten?

Scheffknecht: Fanfreundschaften sind das Um und Auf beim Eishockey. Sehr viele tolle Erlebnisse konnten wir gemeinsam mit anderen Fanclubs erleben. In den letzten Jahren haben wir sehr viele Fanfreundschaften aufgebaut. Regelmäßig kommt der Fanclub vom HC Maustadt (Deutschland) zu den Spielen des EHC – nicht selten mit 20 – 30 Fans, die dann ordentlich Stimmung in der Rheinhalle machen. Auch besteht eine enge Freundschaft zu den Fanclubs vom HDD Jesenice, dem EK Zell am See und dem EV Zeltweg.

Für mich ist es wichtig, die Marke „EHC Lustenau“ bei Auswärtsspielen positiv zu verkaufen. Wenn wir auf Auswärtsspiele fahren, dann haben Polizei, Ordner und die Security einen lockeren Abend. So soll es auch sein. Wir wollen nicht randalieren oder prügeln, wir wollen Eishockey feiern. Tendenzen zu aggresivem Auftreten werden in unserem Fanclub nicht toleriert.

Eine ganz besondere Freundschaft besteht auch mit dem Schweizer Mario Adamo. Als EHC Fan hat er die weiteste Anreise aus Zürich. Im Rahmen seiner Möglichkeiten, versucht er jedes Spiel des EHC Alge Elastic Lustenau zu besuchen.

Stadlober: Wie bist Du mit dem bisherigen Verlauf der Meisterschaft zufrieden?

Scheffknecht: Bei 37 Siegen in 42 Spielen muss man mit dem EHC mehr als zufrieden sein. Das Viertelfinale sowie das Halbfinale wurden sportlich sehr erfolgreich absolviert – wir konnten das Finale ohne eine einzige Niederlage in den Play-Offs erreichen. Jammern wäre in diesem Falle auf hohem Niveau und absolut nicht angebracht. Mit dem Erreichen des Finales bin ich schon sehr zufrieden. Eine Titelverteidigung wäre natürlich sensationell.

Stadlober: Du hast es angesprochen. In wenigen Tagen beginnt das Finale. Wie schätzt Du den Wald ein?

Scheffknecht: Der EHC Bregenzerwald hat eine sehr starke Mannschaft und super Fans, mit denen man auch nach dem Match – ob gewonnen oder verloren – ein Bierchen trinken und über das abgelaufene Spiel diskutieren kann. Doch zurück zum sportlichen. Die Wälder haben eine sehr kampfstarke Truppe, die kein Spiel verloren gibt. Vor allem im Powerplay haben sie ihre Stärken. Wir dürfen also keine unnötigen Strafen nehmen und den Wäldern so wenig wie möglich Powerplay-Möglichkeiten geben. Ich persönlich denke, dass die Serie über fünf Spiele gehen wird. Ich freu mich auf eine tolle Final-Party mit den Wälder Fans.

Word-Rap – Stefan Scheffknecht

  1. Meistertitel 2015: Einfach nur GEIL
  2. Familie: Sehr wichtiger Rückhalt
  3. Patrick Machreich: Super Typ
  4. Fanausschreitungen: Sinnlos und dämlich
  5. Play-Off: Bart wächst
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