Familie in Wien-Leopoldstadt mit Messer attackiert: Anklage wegen versuchten Mordes
Verteidiger Wolfgang Blaschitz bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung “Heute”. Wie Blaschitz am Mittwoch der APA mitteilte, wird die Anklage nicht beeinsprucht.
Messerattacke in Wien-Leopoldstadt: Versuchter Mord
Diese ist somit rechtskräftig, der Afghane wird sich vermutlich bereits Mitte September vor Geschworenen verantworten müssen. Ihm droht im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs eine Freiheitsstrafe zwischen zehn und 20 Jahren oder lebenslange Haft.
Der Afghane war im Oktober 2015 nach Österreich gekommen. Er wollte Pilot werden. Stattdessen lebte der Asylwerber von staatlicher Unterstützung, kam in Kontakt mit Drogen, verkaufte Cannabis und landete schließlich im Gefängnis. Anfang Dezember 2017 wurde er nach mehrmonatiger Haft bedingt entlassen. Seither lebte er auf der Straße, schlief teilweise bei Freunden. In einem Hotel am Nestroyplatz soll ihm der Portier einen Schlafplatz angeboten haben. Den Angaben des 23-Jährigen zufolge wollte der Portier für diesen Gefallen aber Sex. Weil der junge Afghane das ablehnte, musste er die klirrend kalte Nacht im Freien verbringen.
Afghane attackierte Familie
Wie der Verdächtige nach seiner Festnahme der Polizei erklärte, wollte er am Abend des 7. März mit zwei Messern bewaffnet das Hotel aufsuchen und es dem Portier heimzahlen: “Ich wollte ihn mit dem Messer verletzen, damit er mir nie wieder im Leben sagt, dass ich schwul bin.” Bevor er das Hotel erreichte, begegnete ihm am Nestroyplatz zufällig ein Familie. Ein Arzt hatte seine Ehefrau und seine 17 Jahre alten Tochter zum Essen in ein Lokal ausgeführt. Weil der Afghane den Eindruck hatte, die drei würden ihn auslachen, stach er mit zwei Messern auf sie ein und verletzte sie schwer, den Arzt lebensgefährlich. Danach schlug er mit dem Messer gegen eine Auslagenscheibe des Lokals, das darauf von innen abgesperrt wurde.
Weitere Messerattacke am Wiener Praterstern
Der 23-Jährige lief weiter in Richtung Praterstern, wo er jenen Landsmann suchte, den er dafür verantwortlich machte, ihn mit Drogen in Kontakt gebracht zu haben. Als er diesen an einem Kebabstand sah, stach er auch diesen Mann nieder. In weiterer Folge begab sich der Verdächtige auf den Bahnsteig der U2-Station. Das Einschreiten von Polizeibeamten, die sich dem Bewaffneten in den Weg stellten, verhinderte weitere Gewalttaten.
(APA/Red)
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