Für Michael Rauch ist der bekannt gewordene Fall ein dramatischer Einzelfall. Wenn man in ganz Österreich schaut kommt es immer wieder vor, zuletzt vor drei Jahren, dass ein Kleinkind zu Tode geprügelt wurde. Man muss sich aber schon bewusst sein, obwohl wir seit über 20 Jahren das gesetzliche Gewaltverbot in der Erziehung haben, dass noch sehr viele Eltern leichte und teilweise auch schwere Formen von Gewalt in der Erziehung anwenden, so Rauch.
Zirka ein Drittel der Eltern erziehen ihre Kinder ohne Körperstrafen und zwei Drittel wenden immer noch leichte Formen der Gewalt an. Schwere Formen von Gewalt sind laut Rauch in ca. zehn Prozent der Familien noch vorhanden.
Die so genannte gsunde Watschen ist immer noch in sehr vielen Köpfen von Erwachsenen. Da braucht es noch sehr viel Arbeit und Bewusstseinsbildung, dass man davon weg kommt glauben zu wollen, dass Gewalt in der Erziehung Kinder weiter bringt, erklärt Rauch.
Dennoch kommt es noch sehr oft vor, dass solche Fälle nicht gemeldet werden. Rauch dazu: Zum einen gibt es immer noch Befürchtungen hinsichtlich der Arbeit, vor allem der Jugendwohlfahrt, die noch nicht ausgeräumt sind. Es liegt auch an mangelnder Zivilcourage. Kinderschutz geht uns alle an und die Jugendwohlfahrt, die Behörden sind auf Meldungen angewiesen, damit sie tätig werden können.
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