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Experten warnen vor unumkehrbarem Klimawandel

Wenige Monate vor der Weltklimakonferenz in Kopenhagen haben tausende Wissenschaftler eindrücklich vor "schnellen und unumkehrbaren Klimaveränderungen" gewarnt.

Die Höhe des Treibhausgasausstoßes und andere wichtige Indikatoren zum Klimawandel lägen bereits an oder nahe an den jeweiligen Obergrenzen, die der Weltklimarat (IPCC) vorgegeben habe, heißt es in einem am Donnerstag in Brüssel vorgelegten Bericht.

Die Anstieg der Oberflächen- und Ozeantemperatur sowie des Meeresspiegels und der Rückgang des arktischen Eises verliefen schneller als noch vom IPCC vorhergesagt, warnten die Wissenschaftler. Außerdem gebe es Hinweise darauf, dass das seit tausenden Jahren im arktischen Permafrostboden gespeicherte Treibhausgas Methan austreten und den Klimawandel zusätzlich beschleunigen könne. Methan ist ein wesentlich stärkeres Treibhausgas als etwa Kohlendioxid. Auch die Fähigkeit von Ozeanen und Wäldern, das bei der Verbrennung fossiler Energieträger entstehende Kohlendioxid aufzunehmen, sei beeinträchtigt, heißt es in dem Bericht.

In dem Papier rufen die Forscher die Politik eindringlich zu Maßnahmen auf, mit denen verhindert werden soll, dass die globale Temperatur um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Epoche steigt. Es seien “umgehende, dauerhafte und effektive” Schritte nötig, um einen “gefährlichen Klimawandel” zu vermeiden, heißt es in dem Bericht der Klimaexperten, von denen zahlreiche auch an der Erstellung des IPCC-Berichts vor zwei Jahren beteiligt waren. Der Expertenbericht ist das Ergebnis einer Vorbereitungstagung zur Weltklimakonferenz, die im Dezember in Kopenhagen stattfindet.

Der neueste Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse vermittle einen Eindruck der “großen Dringlichkeit” für die Weltklimakonferenz, erklärte der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber. Das PIK dringt besonders auf Änderungen der Landnutzung. Analysen des Instituts hätten ergeben, dass zwölf Milliarden Menschen mit den Erträgen von weniger als einem Drittel der heutigen Anbaufläche ernährt werden könnten, sofern jeweils an optimalen Standorten die am besten geeigneten Pflanzen angebaut würden. Dazu sei ein weltweiter Pakt erforderlich, mit dem zugleich tropische Regenwälder als Teil des “globalen Allgemeinguts” für den Naturschutz reserviert werden könnten, hieß es in einer Erklärung in Potsdam.

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