Primar Karl Lhotta, Leiter der Nephrologie und Dialyse am LKH Feldkirch, hat bei "Vorarlberg LIVE" auf ein besonderes Problem in Bezug auf den Krieg in der Ukraine hingewiesen. Zehntausende Menschen, die aufgrund chronischer Erkrankungen auf ärztliche Versorgung und medizinische Infrastruktur in Spitälern angewiesen sind, werden fliehen, und von den Gesundheitssystemen in Westeuropa versorgt werden müssen.
Behandlung schlicht unmöglich
Allein für sein Fachgebiet, spricht Primar Lhotta von zehntausend Patienten in der Ukraine, die auf Hämo-Dialyse angewiesen sind. "Für so eine Behandlung braucht es jede Menge Infrastruktur", so der Primar vom LKH Feldkirch. Neben Geräten, Strom und Personal sind für eine Dialyse-Behandlung hundert Liter reinsten Wassers nötig. "So etwas ist in einem Kriegsgebiet meiner Meinung nach nicht durchführbar", hält Dr. Lhotta fest. Das Leben der betroffenen Patienten sei also auch durch den Ausfall ihrer lebensnotwendigen Behandlungen akut bedroht.
"Die Leute müssen weg"
Auf die Frage nach Unterstützung für die Betroffenen meint Primar Lhotta, die einzige Chance bestehe darin, dass diese Leute aus dem Kriegsgebiet herauskommen: "Die Leute müssen raus!"
Zwar sei die Dialyse in Vorarlberg generell ausgelastet, aber wenn die Leute kommen, werde man sie behandeln - "Müssen", fügt der Primar hinzu. Die Nephrologinnen und Nephrologen in Europa seien jedenfalls sehr besorgt, was die Situation nierenkranker Menschen in der Ukraine derzeit angehe.
Was für Nierenkranke gilt, lässt sich auch für sämtliche anderen Patienten sagen, die auf Behandlungen angewiesen sind, die ein hohes Maß an medizinischer Infrastruktur benötigen, seien es Therapien oder auch notwendige Operationen. In einem Kriegsgebiet ist eine aufwändige medizinische Versorgung nicht möglich.
(VOL.AT)
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