Ex-Freund von getöteter Jennifer S. in U-Haft
Der 32-Jährige hatte nach seiner Festnahme laut Polizei ein "umfassendes Tatgeständnis" abgelegt. Auf die Frage, ob er dabei vor der Haftrichterin geblieben sei, meinte Verteidigerin Astrid Wagner im Gespräch mit der APA: "Es war eine Affekttat, kein geplanter Mord." Ihrem Mandanten gehe es nicht gut, "aber er ist auch erleichtert, dass das jahrelange Verstecken ein Ende hat". Wagner geht davon aus, dass von der Staatsanwaltschaft ein psychiatrisches Gutachten eingeholt wird, um ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand des 32-Jährigen zu bekommen.
Der Mann hatte die Polizei zu den sterblichen Überresten der jungen Frau geführt, die vor fast acht Jahren von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet worden war. Der 32-Jährige war seit Jahren wegen Gewalt gegenüber seinen Partnerinnen polizeilich bekannt. Eine verdächtige Sprachnachricht hatte im Frühjahr zu neuen Ermittlungen im Fall Jennifer S. geführt.
Jennifer S. war seit fast acht Jahren abgängig
Jennifer S. galt seit 21. Jänner 2018 als abgängig. Wie der 32-Jährige nun gestand, soll er am Morgen des 22. Jänner 2018 mit ihr einen Streit gehabt haben, weil sie endgültig mit ihm Schluss machen wollte. Der 32-Jährige gab dazu vor der Polizei an, dass er die Frau von hinten gepackt und gewürgt habe, bis sie leblos am Boden lag. Dann habe er die Leiche in einem Koffer aus der Wohnung geschafft und zunächst in ein Gestrüpp bei einem Feldweg im Bereich von Großweikersdorf im Bezirk Tulln gebracht.
Dort in der Nähe fanden nach dem Verschwinden der Frau umfangreiche Such- und Grabungsarbeiten statt. Gefunden wurde aber nichts. Im März 2018 soll der Mann die sterblichen Überreste dann zum endgültigen Ablageort im militärischen Sperrgebiet beim Truppenübungsplatz Allentsteig im Bezirk Zwettl gebracht haben. Er fuhr laut Polizei in der Nacht zum ersten Ablageort, wickelte die Tote in Planen, brachte sie in sein Auto und fuhr Richtung Waldviertel.
(S E R V I C E - Hilfeangebote des Vereins AÖF: Die Frauen-Helpline gegen Gewalt 0800/222-555 steht rund um die Uhr, mehrsprachig, anonym und kostenlos allen Frauen, Angehörigen und Interessierten zur Verfügung: ; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter
Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamt Wiens bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.
Weitere Anlaufstellen für Gewaltopfer: Gewaltschutzzentrum Wien: 01/585-32-88 - 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 - Wiener Frauenhaus-Notruf 057722 - Österreichische Gewaltschutzzentren: 0800/700-217)
Onlineberatung HelpChat "Halt der Gewalt" (tägl. 18-22 Uhr und jeden Fr. von 9-23 Uhr): )
(APA)
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