Eurovision Song Contest: Wer ist die EBU?

68 öffentlich-rechtliche Sender aus 56 Ländern sind Mitglieder der in Genf ansässigen Organisation, die Eventübertragungen und Rechteankäufe durchführt sowie Marktforschung betreibt. Die Eurovisionsfanfare der EBU, bekannt aus dem "Te Deum" von Charpentier, ist ein fester Bestandteil des Eurovision Song Contests, den die Organisation seit 1956 ausrichtet. Teilnahmeberechtigt sind Rundfunkanstalten, die Mitglied der EBU sind, weshalb auch nicht-europäische Länder wie Israel oder Aserbaidschan regelmäßig am ESC teilnehmen.
Erfolgsgeschichte der EBU begann 1950
Die EBU geht auf das Jahr 1950 zurück, als zwischen Großbritannien und Frankreich die erste internationale Fernsehverbindung hergestellt wurde. Kurz darauf wurde auch der Begriff "Eurovision" eingeführt, der bis heute die länderübergreifende Zusammenarbeit kennzeichnet. 1953 erreichten die Feierlichkeiten anlässlich der Krönung von Elizabeth II. in Großbritannien, Belgien, Frankreich, Holland und Deutschland bereits rund 20 Mio. TV-Zuschauer. Im Jahr darauf zeigten 44 Sender in acht Ländern das Narzissenfest aus Montreux.
1955 fiel schließlich der Startschuss für den größten Gesangswettbewerb der Welt: EBU-Direktor Marcel Bezencon stellte das Konzept eines Song Contests vor, der im Folgejahr im schweizerischen Lugano am 24. Mai erstmals über die Bühne gehen sollte. Auch Österreich war unter den zehn Ländern, die das Event live im Fernsehen übertrugen, weitere sieben Radiosender waren dabei, als Lys Assia für die Schweiz siegreich war.
In den darauffolgenden Jahren wurde das Angebot der EBU, das für Mitglieder zur Verfügung gestellt wurde, erweitert: Tägliche Nachrichtenprogramme wurden ausgetauscht, was 1961 zum Start von "Eurovision News" führte, Theaterproduktionen inkludiert, die Übertragung der Olympischen Sommerspielen über die zentrale Verteilinstitution abgewickelt und auch eine Verbindung nach Nordamerika hergestellt. 1973 wurde die EBU mit einem International Emmy für ihren Beitrag am Fernsehsektor ausgezeichnet - weitere sollten folgen.
Seit den 80ern gibt es Euroradio
Ende der 1980er-Jahre stieg die EBU stärker in den Radiomarkt ein und gründete analog zu den TV-Angeboten Euroradio. Schritte am digitalen Sektor, was Übertragungstechnologien und Bild- wie Tonqualität betrifft, werden getätigt. Mittlerweile ist die Organisation mit ihren Mitgliedern auch stark im Web vertreten, On-Demand-Video ist dabei nur ein Aspekt. Im Zuge der Olympischen Sommerspiele 2012 in London war die EBU etwa für die Rechte in 52 Ländern zuständig, und das über die Plattformen TV, Radio und Mobile hinweg.
Seit 2020 steht mit der Französin Delphine Ernotte die erste Frau als Präsidentin an der Spitze der Europäischen Rundfunkunion, die 2025 bei 68 aktiven Mitgliedern hält, die innerhalb des von der International Telecommunication Union (ITU) definierten Sendebereichs der EBU fallen. Diese müssen einen jährlichen Beitrag zahlen, der auf Basis der jeweiligen betrieblichen Ausgaben berechnet wird.
(APA/Red)
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