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Europa bekommt ein Gesicht

Die Teilnehmer waren sichtlich motiviert, um mehr über Europa zu erfahren.
Die Teilnehmer waren sichtlich motiviert, um mehr über Europa zu erfahren. ©Schülerunion Vorarlberg
Gestern war die „Gastgeberin Europas", Frau Mirjam Dondi, auf Besuch bei einer Gruppe Schülervertreter der Schülerunion. Neben einer interessanten Selbstreflexion zur Europäischen Union und spannenden Fragen zu ihrer täglichen Arbeit in Brüssel war auch ein hitziges Planspiel mit dabei.
Europa nun auch mit Gesicht

„Eine meiner Fragen, an der keine einzige Besuchergruppe vorbeikommt, ist: Was bedeutet Europa für jeden Einzelnen von euch?”, gibt die 42-jährige Mirjam Dondi – einst selbst Schulsprecherin – einen Einblick in ihre Arbeit. Die gebürtige Vorarlbergerin arbeitet und lebt mit ihrer Familie schon seit elf Jahren in Brüssel. Auch gerne darum als „Gastgeberin Europas” bezeichnet, da sie die Leiterin des Besucher- und Informationszentrums in Brüssel ist und jährlich tausende Besucher aus der ganzen Welt empfängt und durch die Pforten von Europa führt.

Gestern drehte man den Spieß um: die Schülervertreter durften sie auf ihrer Durchreise in Götzis empfangen. „Europa bleibt in der Schule nach wie vor auf halbem Wege liegen. Die Schülervertreter sind dabei wichtige Fackelträger, um andere mit in den Marathon zu nehmen und Akzente an der eigenen Schule zu setzen. Besonders jetzt anlässlich der bevorstehenden EU-Wahl brauchen wir Information an den Schulen.”, gibt Sandro Tirler, Organisator und Sprecher der Schülerunion, den Grund für den gestrigen Abend an.

Auch die Jugendlichen kamen an der Einstiegsfrage von Dondi nicht vorbei, aber umso besser. Den Boden zierten etliche unterschiedliche Begriffe auf farbigen Karten, mit denen die Jugendlichen Europa in Verbindung bringen. „Gemeinschaft, Friedensprojekt, Freiheit” war dabei nur ein kleiner Ausschnitt. Mit vielen Fragen zu den Abläufen in der EU, wie ein Gesetz auf europäischer Ebene entsteht und über die bevorstehende Wahl wurde die charismatische Rednerin, die selber eine kleine Tochter Zuhause hat, durchlöchert. Hinterher simulierten die Schüler anhand eines vorbereiteten Planspiels eine Sitzung im Europäischen Rat, eine Art Ministerratssitzung – eben nur auf europäischer Ebene. Thema war das Gesetz zur Einführung einer gesetzlichen Frauenquote.

„Am besten gefallen hat mir das Planspiel zum Gesetzwerdungsprozess, bei dem ich gleich gemerkt habe, wie schwierig und auch anstrengend es sein kann, alle 28 Meinungen unter einen gemeinsamen Hut zu bringen.”, freut sich Marvin Müller, Schulsprecher der Tourismusschulen Bludenz. „Es war wirklich ein gelungener Abend, da wir Europa einmal hautnah erleben konnten, mit jemandem, der sich auskennt.”, resümiert Florian Mangold, Schulsprecher am BG Lustenau.

Die Schülerunion ist die größte Interessensvertretungsorganisation für Vorarlbergs Schüler. Über 2.500 Mitglieder vernetzen sich, um sich auf Regional- und Landesebene für eine Verbesserung der Schule auf Basis der Schülerinteressen einzusetzen. In diesem Schuljahr stellt die Schülerunion Vorarlberg 9 von 12 Mandaten in der Landesschülervertretung und zwei von drei Landesschulsprechern. Aktuell führt die Schülerunion eine bundesweite Kampagne zum Thema Europa: www.inspire-europe.at.

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