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Euro auf dem Vormarsch: Parität mit dem Franken in Sicht?

Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um 6,4 Prozent zugelegt. (Symbolbild)
Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um 6,4 Prozent zugelegt. (Symbolbild) ©Canva
Der Schweizer Franken verliert gegenüber dem Euro weiter an Wert. Sollte dieser Trend anhalten, könnten beide Währungen bald wieder gleichauf liegen. Hier die Hintergründe und ein Ausblick in die Zukunft.

Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um 6,4 Prozent zugelegt. Diese überraschende Entwicklung kommt nach einem starken Jahr 2023 für den Franken, der nun einer der größten Nachzügler ist.

Starke Marktentwicklung

Der Bitcoin-Kurs stieg seit Anfang des Jahres um 61 Prozent, was den derzeitigen Risikoappetit der Anleger widerspiegelt. Im Gegensatz dazu verlor der Franken an Wert, da eine „Risk-on“-Stimmung die Märkte dominiert. „Angesichts der robusten globalen wirtschaftlichen Lage und der globalen Disinflation herrscht derzeit an den Börsen eine 'Risk-on'-Stimmung, die alle Risikoanlagen stärkt und sichere Häfen schwächt“, wird Daniel Hartmann, Chefökonom bei Bantleon, von "blick.ch" zitiert.

Gründe für den Wertverlust des Frankens

Neben der Marktstimmung gibt es weitere Gründe für den Wertverlust des Frankens. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte im März die Zinsen, was die Zinsdifferenz zum Euroraum vergrößerte. Zudem sind Leerverkäufe des Schweizer Frankens bei globalen Investoren beliebt. „Wir haben festgestellt, dass Leerverkäufe des Schweizer Frankens bei unseren globalen Kunden in letzter Zeit sehr beliebt sind“, schreibt Roberto Mandorino von J.P. Morgan Private Bank.

Ausblick und mögliche Parität

Die Schweizer BIP-Zahlen und die Konsumentenpreis-Daten, die nächste Woche veröffentlicht werden, könnten weiteren Einfluss auf den Wechselkurs haben. „Unserer Meinung nach wird der Franken unter Druck bleiben, solange das europäische und globale Wachstum ansteigt und die Inflation in der Schweiz niedrig bleibt“, so J.P. Morgan Private Bank.

Langfristige Perspektive

Langfristig sprechen viele Faktoren für den Schweizer Franken: politische Stabilität, niedrige Staatsverschuldung und geringe Inflation. „Langfristig betrachtet ist es schwer, gegen den Franken zu wetten. Er ist robust und weist einen erheblichen Haushaltsüberschuss auf“, erklärt Mandorino von J.P. Morgan Private Bank.

(VOL.AT)

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