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EURO 2008: Ruhige Fans: Polizei zog positive Bilanz

Zwei Tage Verschnaufpause bis zum Halbfinale in den österreichischen EURO 2008-Fanzonen: Das nahm das Innenministerium zum Anlass, am Montag eine kurze Bilanz über die bisherigen Vorfälle zu ziehen. Durchaus positiv.

Die Fans zeigten sich bisher sehr ruhig: Bei 1,9 Millionen Fußballfreunden in ganz Österreich gab es bisher 1.500 Anzeigen und 520 Festnahmen, sagte Günther Marek, EURO-Koordinator im Innenministerium, bei der täglichen Host-City-Pressekonferenz in Wien.

Bei der einen Hälfte der Anzeigen handelte es sich um strafrechtliche, bei der anderen Hälfte um verwaltungsrechtliche Vergehen, sagte Marek. Ähnlich sehe es bei den Festnahmen aus, die in vielen Fällen nur zur Identitätsfeststellung gedient hätten. Bei 320 Personen klickten wegen strafrechtlicher Vergehen die Handschellen. Bewährt habe sich dabei vor allem der Einsatz von szenekundigen Beamten.

“Ausgezeichnete Polizeiarbeit” sei bei den Ausschreitungen zwischen türkischen und kroatischen Fans in der Nacht auf Samstag in Wien-Ottakring geleistet worden, betonte Marek. Bei den auf beiden Seiten sehr emotionalisierten Fangruppen, dem Spielverlauf und der Masse von mehr als 200.000 Menschen auf den Straßen sei der Einsatz nicht leicht gewesen. Insgesamt wurden zwölf Anzeigen nach den Ausschreitungen registriert. Dabei wurden zwei Personen festgenommen, denen Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen wird.

Absolut problemlos verlief für die Einsatzkräfte auch der letzte Viertelfinale-Spieltag am Sonntag in Wien. In der offiziellen Fanzone, in den Public Viewing-Bereichen und auch im Stadion habe es keinen einzigen kriminalpolizeilich relevanten Fall gegeben. Am spielfreien Montag sind zusätzlich zum Normalbetrieb 1.000 Beamte im Dienst.

Auch die Wiener Rettungskräfte waren am Sonntag trotz mediterran anmutender Temperaturen im Vorfeld des EM-Duells Spanien-Italien vergleichsweise wenig im Einsatz. Insgesamt wurden 23 Fußballfans aus dem gesamten Stadtgebiet ins Spital gebracht, sechs davon aus der Fanzone am Ring, sagte Andreas Zenker vom EM-Sanitätsteam am Montag. Die Fans hätten ausreichend Wasser getrunken, begründete er die durchaus positive Tagesbilanz. Außerdem seien die “Schlauchduschen” sehr gut angenommen worden. Die Feuerwehr hatte zwischen Heldenplatz und Rathaus drei durchlöcherte Schläuche ausgelegt, die für Abkühlung sorgen sollten.

“Typisches Sommerwetter” wird die Fans auch in dieser Woche in Österreich erwarten, mit Sonne und Tageshöchstwerten um die 30 Grad. Ungetrübt bleibt es aber nicht: Die Luftmasse sei derzeit sehr labil, was leicht zur Gewitterbildung führen kann, sagten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag voraus. Das dürfte aus EURO-Sicht besonders den Mittwoch treffen, für das Spiel in Basel wird Regen prognostiziert.

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