EU-Wahl: Wähler machen Unterschied zur Nationalratswahl

Die Wähler machen aber Unterschiede: Sie schickten zwar meist dieselben Parteien in die Parlamente, kürten auf EU-Ebene aber meist einen anderen Sieger. Und ÖVP und Grüne schnitten da meist besser, SPÖ und FPÖ schlechter ab als bei der NR-Wahl davor.
Partei die bei NR-Wahlh Zweite war meist Erste bei EU-Wahl
Erster bei den EU-Wahlen waren – wie bei Nationalratswahlen auch – immer ÖVP oder SPÖ. Aber in der Regel war immer die Partei bei der EU-Wahl Erste, die bei der Nationalratswahl davor Zweite war. Nur einmal war es anders: 1999, als die Nationalratswahl knapp nach der (zweiten) EU-Wahl stattfand, holte sich die SPÖ in beiden Fällen Platz 1. Auf EU-Ebene hielt sie den auch 2004, aber bei der Nationalratswahl 2002 nahm ihn ihr die ÖVP ab. Bei allen anderen EU-Wahlen – 1996, 2009 und 2014 – ging Schwarz vor Rot durchs Ziel, während die Nationalratswahlen 1995, 2008 und 2013 die SPÖ gewann.
Die Parteien, die sich bei den EU-Wahlen Mandate holen konnten, waren üblicherweise die, die im Nationalrat vertreten waren. Aber es gab eine große Ausnahme: Hans-Peter Martin feierte mit seiner Liste bei den EU-Wahlen 2004 und 2009, kräftig von der “Kronen Zeitung” unterstützt, große Erfolge (zuletzt holte er 17,67 Prozent), floppte aber bei der Nationalratswahl 2006: Da blieb er mit 2,80 Prozent deutlich unter der Mandatshürde.
Voggenhuber bei Umfragen nie über drei Prozent – zu wenig für EU-Mandat
Auch heuer ist laut den Meinungsforschern ähnliches zu erwarten – wenn sich die Grünen im EU-Parlament halten, EUROPA Jetzt aber nicht. Denn bei der Nationalratswahl 2017 flogen die Grünen mit 3,80 Prozent raus und die vom Ex-Grünen Peter Pilz gegründete Liste Jetzt zog mit 4,41 Prozent ein. Für die EU-Wahl werden den Grünen sieben bis zehn Prozent prognostiziert, also der sichere Verbleib im Europaparlament. Johannes Voggenhubers EUROPA Jetzt kam in den Umfragen hingegen bisher nie über drei Prozent – und das ist viel zu wenig für ein EU-Mandat.
Die ÖVP – die bei der Nationalratswahl mit 31,47 Prozent der SPÖ Platz 1 abnahm – dürfte ihren schon 2009 eroberten ersten Platz bei der EU-Wahl verteidigen. Gegenüber den 26,98 Prozent der letzten EU-Wahl dürfte sie auch zulegen, die Umfragen verheißen ihr 28 bis 31 Prozent. Aber diesmal könnte das ÖVP-EU-Ergebnis etwas unter dem NR-Ergebnis liegen. Das war bisher erst einmal der Fall, nämlich beim Sensations-Nationalrats-Wahlsieg Wolfgang Schüssels 2002.
SPÖ könnte bei EU-Wahl besser abschneiden als bei heimischer Wahl
Dafür könnte die SPÖ diesmal – anders als sonst – beim EU-Urnengang (die Umfragen liegen bei 26 bis 28 Prozent) besser abschneiden als bei der heimischen Wahl 2014 (26,86 Prozent). Die FPÖ bleibt zumindest in den Umfragewerten von 22 bis 25 Prozent im Muster – denn bei der Nationalratswahl kam sie auf 25,97 Prozent. Ebenso die NEOS, in umgekehrte Richtung: Sie lagen bei der EU-Wahl 2014 besser als bei der NR-Wahl davor – und für den 26. Mai werden ihnen sieben bis zehn Prozent verheißen, also mehr als die 5,30 Prozent im Oktober 2017.
(APA/Red)
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