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EU-Wahl in Vorarlberg: ÖVP deutlicher Sieger, NEOS knapp vor den Grünen

ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner glaubt nicht an Vermischung der Wahlgänge.
ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner glaubt nicht an Vermischung der Wahlgänge. ©APA, Canva
Die Vorarlberger ÖVP hat bei der EU-Wahl am Sonntag im Vergleich zu 2019 zwar 8,8 Prozentpunkte eingebüßt, die Volkspartei blieb mit 26,8 Prozent Stimmenanteil aber deutlich stärkste Kraft.

Die FPÖ belegte mit 23,0 Prozent (2019: 14,8) den zweiten Platz. Die NEOS schafften mit 82 Stimmen Vorsprung vorläufig den dritten Platz vor den Grünen (beide 15,3 Prozent), der SPÖ blieb trotz einer Verbesserung auf 14,4 Prozent wie 2019 (13,4 Prozent) nur der fünfte Platz.

Sowohl für die drittplatzierten NEOS als auch für die Grünen auf Platz vier setzte es gegenüber 2019 prozentuelle Rückschläge. Die NEOS hatten vor fünf Jahren einen Stimmenanteil von 17,1 Prozent erreicht, die Grünen von 17,3 Prozent. Ob die am Sonntag gegebenen Rangierungen halten, hängt von der Auszählung der Wahlkartenstimmen in den Bezirkswahlbehörden ab. Für die anderen beiden angetretenen Parteien - Demokratisch - Neutral - Authentisch (DNA) und die Kommunistische Partei (KPÖ) - resultierten 3,2 bzw. 2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,8 Prozent (2019: 44,3 Prozent).

Opposition in Vorarlberg freut sich

Die Vorarlberger Oppositionsparteien haben sich mit dem Abschneiden ihrer Farben bei der EU-Wahl Parteien sehr zufrieden oder zufrieden gezeigt, ÖVP und Grüne konnten mit ihren Ergebnissen leben. Während die Opposition Rückenwind für die Landtagswahl ausmachte, konnte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit einer Vermischung von Wahlgängen nichts anfangen. Die Grünen sahen ein "respektables Ergebnis".

Wallner: Vorarlberger unterscheiden zwischen Wahlgängen

Wallner redete die Niederlage der ÖVP nicht schön, sie sei ebenso zu erwarten gewesen wie die prozentuelle Verbesserung der FPÖ. "Dieser ist es gelungen, die EU-kritischen Wähler anzusprechen und zu mobilisieren", stellte er fest. Der heurige europäische Wahltag habe unter ganz besonderen Herausforderungen stattgefunden. "Die noch in diesem Jahr stattfindende Nationalratswahl und erst recht die Vorarlberger Landtagswahl sind gänzlich andere Wahlgänge und gerade die Vorarlberger Wähler wussten und wissen immer ganz genau zwischen diesen verschiedenen Wahlebenen zu unterscheiden", so der Landeshauptmann und ÖVP-Chef.

Bitschi: FPÖ will "Verantwortung übernehmen"

Vorarlbergs FPÖ-Parteichef Christof Bitschi freute sich Vorarlberger Medien gegenüber einerseits darüber, dass seine Partei erstmals stärkste Kraft bei einer bundesweiten Partei-Wahl wurde. Andererseits zeigte er sich sehr optimistisch, dass die FPÖ auch bei der Nationalrats- und der Landtagswahl im Herbst reüssieren werde. Man wolle im Land jedenfalls "Verantwortung übernehmen", betonte Bitschi.

Leiter: SPÖ Vorarlberg mit Zugewinn zufrieden

"Wir hätten uns ein stärkeres Bundesergebnis erwartet, haben uns aber im Bund stabilisiert. Als SPÖ Vorarlberg sind wir mit dem Zugewinn bei den Europawahlen in Vorarlberg zufrieden", sagte SPÖ-Landesparteivorsitzender Mario Leiter. Bezüglich der Landtagswahl bleibe das Ziel eine Regierungsbeteiligung, um Vorarlberg gestalten zu können.

Gamon sehr glücklich mit NEOS-Ergebnis

Noch-EU-Abgeordnete Claudia Gamon (NEOS) war mit dem Ergebnis ihrer Partei sehr glücklich. "Wir haben mit einem klaren Bekenntnis zu Europa unser Wahlziel erreicht und uns bundesweit das zweite Mandat gesichert", sagte die NEOS-Landessprecherin. Sie sei davon überzeugt, dass die NEOS "diesen großartigen Erfolg in Vorarlberg auch bei der Nationalratswahl und der Landtagswahl weiterführen werden."

Grüne nehmen Ergebnis zur Kenntnis

Die Doppelspitze der Vorarlberger Grünen, Daniel Zadra und Eva Hammerer, nahm ein "respektables Ergebnis" zur Kenntnis. Der Rechtsruck bedeute für die Grünen, "alles dafür zu tun, damit Vorarlberg den stabilen Weg des Zusammenhalts weitergeht", gab sich das Duo kämpferisch. Man verstehe die Prognose als klaren Auftrag, für die kommenden Wahlen mehr Menschen für Klimaschutz und für Zusammenhalt zu mobilisieren.

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(APA)

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