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EU-Förderzuschlag für neue Kooperation „Agrarkultur Heidensand“

Am Gemeindegutshof startet Integra mit weiteren Partnern die innovative Kooperation „Agrarkultur Heidensand“.
Am Gemeindegutshof startet Integra mit weiteren Partnern die innovative Kooperation „Agrarkultur Heidensand“. ©Lukas Hämmerle
Seit zwei Jahren unterhält die Integra Vorarlberg am Gemeindegutshof Heidensand eine soziale Landwirtschaft zur Betreuung und Wiedereingliederung von arbeitssuchenden Menschen in den Arbeitsmarkt. Nun geht man mit der Initiative „Agrarkultur Gutshof Heidensand“ in eine innovative Kooperation mit dem Biobauer Johannes Hämmerle als weiteren Pächter am Hof.

Lustenau. Integra-Geschäftsführer Stefan Koch freut sich: „Ein Meilenstein ist geglückt. Die „Agrarkultur Heidensand“ wurde vom Bundesministerium für Tourismus und Nachhaltigkeit genehmigt und wird nun im Rahmen der „Europäischen Innovationspartnerschaft EIP Agriculture“ gefördert. Wir arbeiten mit den anderen landwirtschaftlichen Betrieben am Gutshof zusammen und die FH Vorarlberg begleitet das Projekt wissenschaftlich. Weitere Partner sind die Bodenseeakademie, die Landwirtschaftskammer Vorarlberg und Green Care Österreich.“ „Agrarkultur Heidensand“ verfolgt mehrere Ziele: Neben der Unterstützung von arbeitssuchenden Menschen setzt man auch die Ökolandstrategie des Landes mit um, versteht sich als Produzent von gesunden Lebensmitteln und bildet mit den benachbarten Landwirten eine aktive Agrarpartnerschaft. „Die Landwirte unterstützen uns mit Maschinen, wir sie mit Arbeitskräften. Das ist eine Hauptschiene der Kooperation“, verdeutlicht Stefan Koch. Agrarkultur Heidensand bekam beim EU-Wettbewerb „Europäische Innovationspartnerschaft“ den Förderzuschlag der EU für drei Jahre. Dabei will die Integra mit Agraringenieurin Stefanie Kremmel und ihrem Team beweisen, dass Landwirtschaft in dieser Form sowohl biologische Produkte erzeugen als auch soziale und partnerschaftliche Funktionen auf innovative Art und Weise erfüllen kann: „Der EIP Agri-Ansatz gewährleistet Innovation und so kann der Gutshof Heidensand wieder wie zu Anfangszeiten zum Leuchtturmprojekt avancieren.“

Gutshof kommt dem Gemeinwohl zugute

Einst versorgte die Ernte vom Gemeindegutshof Heidensand in Lustenau das Armenhaus, bot Arbeitsplätze und war in der Art der Bewirtschaftung Vorbild für andere Höfe. Heute, fast 100 Jahre später, schließt sich der Kreis. Die Gemeinde leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung der größten Bio-Ackerfläche im Land Vorarlberg, das große Defizite bei der Kultivierung von Obst und Gemüse aufweist. Die fruchtbaren Felder am Gutshof Heidensand werden ausschließlich von Lustenauer Bauern bestellt. Ein traditioneller Obstbauer pflegt eine Obstplantage, der Vetterhof versorgt über seine wöchentliche Bio-Gemüsekiste seit Jahren mehr als 600 Haushalte und Betriebe in der Region mit Biogemüse vom Heidensand. Weitere 5 Hektar Boden kultivieren der Biobauer, ein Jungbauer und ein Safthersteller gemeinschaftlich im Biolandbau. Angebaut werden Gemüse, Streuobst und alte Apfelsorten. Daneben konnte mit der Integra eine Partnerin gewonnen werden, die auf dem Hof eine soziale Landwirtschaft betreibt. Die Natur ist hier die Lehrmeisterin, die Arbeit am Feld ist sinnstiftend für die beschäftigten Menschen und ein wohltuender Gegenpol zur technisierten Welt. Das Gemüse und die Kräuter aus der sozialen Landwirtschaft bietet Integra im Hofladen und auf dem Lustenauer Wochenmarkt an.

Hofkultur lädt zu Veranstaltungen

Auch abseits der Landwirtschaft soll sich der Gutshof Heidensand für die Bevölkerung erschließen und Stück für Stück wiederentdeckt werden. Etwa über die jährliche Hofkultur, eine Reihe aus Lesungen, Konzerten, Ausstellungen, Freiland-Theater, Kino, Hofküche, Familienbrunch und anderer Genres. Außerdem machen praktische Workshops in Zusammenarbeit mit Lustenauer Schulen Kindern und Jugendlichen den Wert der Landwirtschaft erlebbar. Die Möglichkeiten sind offen und mit der Idee verbunden, an einem speziellen Ort mit Geschichte einen Begegnungsraum anzubieten.

 

Gemeindegutshof Heidensand
Eigentümerin: Marktgemeinde Lustenau
Gesamtfläche: 23 ha
Pächter: Vetterhof: 12,65 ha, Johannes Hämmerle: 2,2 ha, Andreas Krammel: 0,8 ha, Werner Alge: 1,38 ha, Integra: 0,8 ha

 

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