Götzis. (sch) Das schnippische Wörtchen „alt“ hören Schauspielerinnen nicht besonders gern. Wenn man aber von „großen alten Damen“ schwärmt, ändert sich die Situation; denn dann bedeutet dies in einem langen Künstlerleben erworbene (legendäre) Berühmtheit. Nun, auf der Kulturbühne AMBACH ereignete sich kürzlich ein amüsantes Theaterfest mit eben solch drei Damen, die in Film und Fernsehen und vor allem auch auf großen Bühnen das Publikum begeistert haben und noch erfreuen – Judy Winter, Chariklia Baxevanos (die Wienerin mit griechischen Eltern) und Hannelore Cremer. Sie spielten mit zwei männlichen Partnern hinreißend in der Komödie „Spätlese“ des deutschen Erfolgsautors Folke Braband („Ladies Night“), einer Produktion des renommierten Berliner Theaters am Kurfürstendamm. Regie: Boulevard-Spezialist Jürgen Wölffer.
Köstliches Trio
Eine leicht altmodische Seniorenresidenz (Bühne: Julia Hattstein). Josefine (Winter), Agnes (Baxevanos) und Maria (Cremer), drei aparte, aber nicht mehr taufrische Damen mit spitzer Zunge verbringen den Lebensabend in der Seniorenresidenz „Abendrot“. Man spielt Bridge, trauert in Schwarz, wenn wieder ein Heiminsasse „heimgegangen“ ist, stichelt mit diversen Bosheiten und verlebt sonst einen ziemlich monotonen Alltag. Das ändert sich allerdings, als ein junger, dunkelhäutiger Pfleger Tarek frischen Wind ins alte Gemäuer bringt. Nicht nur der junge flotte Kerl macht das Damen-Trio mit nacktem Oberkörper nervös, sondern auch noch der charmante Witwentröster Bruno (der sich aber als vom anderen Ufer outet). Und schließlich taucht auch noch die junge Natalie auf und stiftet ein wenig familiäre Verwirrung…
„Spätlese” – das war leichte Kost, aber mit mitunter sehr menschlichen Zügen, welche die drei Stars brillant servierten: Judy Winter als exaltierte Diva mit faszinierender Sprechkultur, Chariklia Baxevanos (das herzige Filmmädel von einst) als berührend komische Agnes mit Rollator und beginnender, schrulliger Demenz und Hannelore Cremer als eher tragischer Kontrapunkt zur insgesamt pulsierenden Fröhlichkeit. Achim Wolff war der noble Charmeur Bruno, Mohamed El-Asmer vermochte die Damen herzerfrischend zu beunruhigen. Die junge Nina Juraga als Natalie brachte ein wenig Jugend auf die Bühnenbretter. Das Abo-Publikum hatte einmal mehr großes Vergnügen mit der beliebten Gastspiel-Reihe „Applaus“.
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