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Essl Museum muss wegen Hochwasser schließen und sagt Eröffnung ab

Die aktuelle Lage vor dem Essl Museum in Klosterneuburg
Die aktuelle Lage vor dem Essl Museum in Klosterneuburg ©Leserreporterin Alina G.
Nun sorgt das Hochwasser auch für kulturelle Einbußen: Die sich verschärfende Situation in Klosterneuburg hat das Essl Museum dazu veranlasst, aus Sicherheitsgründen am Dienstag geschlossen zu halten und die für den Abend angesetzte Eröffnung der Ausstellung "Besucher" von Tim Eitel abzusagen. Zufahrt und Parkplatz droht die Überflutung, das Museum verbarrikadiert die Eingäng.
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Die Schau von Tim Eitel, international gefeierter Vertreter der “Neuen Leipziger Schule”, selbst werde zugänglich sein, sobald es möglich sei, die Vernissage soll am 18. Juni anlässlich der Eröffnung der Schau “Sommerbilder” im Essl Museum nachgeholt werden, sagte Sammler Karlheinz Essl am Dienstag bei einem Pressegespräch, das im nahen Schömer-Haus stattfand.

Hochwasser droht um 14:00 Uhr alles zu fluten

Der nächste Wasserschub werde um 14.00 Uhr erwartet, so Essl. Bei Erreichen der Acht-Meter-Marke in Klosterneuburg würde der Parkplatz des Essl Museums überflutet, an der Brücke bei der Zufahrt reichte das Wasser bereits am Vormittag knapp an die Straße heran.

Essl Museum selbst nicht in Gefahr

Das Haus selbst sei hochwassersicher um einen Meter höher geplant, das Depot geschützt, betonte Essl. Erstmals wurden allerdings alle ebenerdigen Öffnungen des Essl Museums verbarrikadiert.

Details zur Ausstellung “Besucher” von Tim Eitel

Erstmals in Österreich wird im Klosterneuburger Essl Museum unter dem Titel “Besucher” das Werk von Tim Eitel, Vertreter der “Neuen Leipziger Schule”, in einer großen Personale gezeigt – ab wann, hängt allerdings von der weiteren Hochwasser-Entwicklung ab.Für die Pressekonferenz wich Karlheinz Essl ins nahe Schömer-Haus aus, wo – kuratiert von seiner Frau Agnes – zurzeit aktuelle Malerei unter dem Titel “Der Himmel im Garten” präsentiert wird. Der Sammler sprach von einer “ganz besonderen Ausstellung” und bezeichnete Eitel (Jahrgang 1971) als einen der wichtigen figurativen Maler auch im internationalen Kontext, einen “Maler der Langsamkeit”, welcher der Malerei einen neuen Blick gebe. Er fange mit dem Fotoapparat Naturräume und Alltagsszenen – wie etwa Tauben bei einer Mülltonne – ein, um sich mit diesen Momentaufnahmen dann künstlerisch intensiv auseinanderzusetzen. “Die Dichte geht unter die Haut”, so Essl.

Bilder wirken am besten in Stille

Kurator Günther Oberhollenzer sprach von der kontemplativen Wirkung der – oftmals dunklen – Bilder, die Ruhe, Stille und viel Raum zur Betrachtung bräuchten. Gezeigt werden 36 großformatige und auch kleine Exponate aus den vergangenen zehn Jahren. Zur Ausstellung, die bis 25. August zu sehen sein wird, ist ein Katalog erschienen. Der Künstler selbst freute sich über die “wunderbare Möglichkeit”, in Klosterneuburg auszustellen. Er wünschte sich, dass seine Bilder beim Betrachter Assoziationen auslösen und damit gewissermaßen eine Kommunikation entsteht.

Das Sammler-Ehepaar hatte 2003 eine Ausstellung junger Künstler (mit u.a. Leo Rauch) in Leipzig besucht und war “sehr angetan”, so Essl. Es folgten erste Ankäufe und eine Ausstellung im Essl Museum, von Eitel wurden seit 2006 zehn Arbeiten erworben.

(apa/red)

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