“Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.“ ~Ulrike Lehr
Auffallend ist, dass der Großteil dieser 15% noch zusammen mit ihrem/ihrer Lebenspartner*in wohnen.
Erstaunliche Erkenntnisse ergaben vor allem die Antworten, welche sich auf das soziale Umfeld der Familie beziehen. Denn 12% der Teilnehmer*innen geben an, ihre Familienmitglieder weniger als einmal im Monat zu sehen. Die Entfernung der Kinder ist allerdings oft nicht der Grund, da die meisten von ihnen im Umkreis von nur 9 km entfernt wohnen. Diese Zahlen sind sehr bedenklich, da die Befragten im Durchschnitt 2,3 Kinder haben, was deutlich über der aktuellen Fertilitätsrate von 1,44 liegt. Ebenfalls zeigt die Umfrage, dass jede beziehungsweise jeder zehnte Befragte nur einmal im Monat oder noch seltener über technische Mittel wie Handy oder Computer Kontakt zu Familienmitgliedern hat und dass sich der Kontakt ohne diese Technologien noch weiter verringern würde.
Die Befragung zu Vorarlberger Betreuungseinrichtungen zeigen für uns ebenfalls überraschende Ergebnisse. Die Umfrage macht deutlich, dass 97 % der Teilnehmer*innen andere Einrichtungen oder Unterstützungen wie die 24-Stunden-Pflege oder betreutes Wohnen dem Altersheim vorziehen, wenn das Leben allein in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist. Außerdem ist mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung, dass das Angebot an unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten für betreuungsbedürftige Menschen in Vorarlberg nicht ausreichend ist und ausgebaut werden sollte. Es gibt in Vorarlberg jedoch ein vielfältiges Angebot an Unterstützungen im Hinblick auf das Wohnen für Menschen im hohen Alter. Ein Grund für die Unzufriedenheit mit dem Angebot in Vorarlberg könnte der Vergleich der Wohnmöglichkeiten zu anderen Ländern sein. Italien oder die Niederlande haben beispielsweise ganze Ortsteile älteren oder schwer dementen Menschen gewidmet.
Wir (Rosa Mayer, Lea Giesinger und Carolina Bachmann) sind drei Schülerinnen der HLW Rankweil und schreiben unsere Diplomarbeit zum Thema “Alterseinsamkeit – Altern in der Pension”. Durch die Corona-Pandemie ist unsere Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt worden, da wir im näheren Umfeld erfahren haben, welche Auswirkungen die soziale Isolation auf ältere Menschen haben kann. Für das Projekt unserer Arbeit erstellten wir eine Umfrage, an der 343 Vorarlberger*innen zwischen 65 und 94 Jahren teilnahmen. Mit den teilweise überraschenden Ergebnissen wollen wir möglichst viele Menschen erreichen und diese damit zum Denken anregen. Themen wie das Vorarlberger Alterspflegesystem oder das familiäre Umfeld und Angebote für die zukünftige Wohnsituation der Pensionisten*innen werden in dieser Umfrage behandelt.
Da die älteren Menschen im Umfeld oft ungewollt vergessen werden, wollen wir mit unserer Arbeit die Aufmerksamkeit der Leser*innen erneut auf dieses Thema lenken. Denn durch die Erarbeitung unserer Diplomarbeit wurde uns auch erst die Ernsthaftigkeit und Komplexität des Themas “Altern” bewusst. Uns allen sollte bewusst sein, dass eines Tages jede beziehungsweise jeder in dieser Situation sein wird und über das Interesse anderer am eigenen Leib erfreut wäre. Menschen im persönlichen Umfeld können einen sehr auch positiven Einfluss darauf haben, wie man alt wird.
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