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Es ist nur eine Phase, Hase - Kritik und Trailer zum Film

Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Maxim Leo und Jochen Gutsch erzählt Regisseur Florian Gallenberger von einem nur scheinbar im großen Glück vereinten, mittelalten Paar, das sich schließlich für eine temporäre Trennung entscheidet. "Es ist nur eine Phase, Hase" gelingt es immer wieder, auf amüsante Weise in genau jene Wunden zu piksen, die mit so einer Lebens- beziehungsweise Partnerschaftskrise meist einhergehen.

"Ab 40 wird die Pubertät quasi rückabgewickelt, Sexualhormone verschwinden, die Muskulatur erschlafft, und dann fallen dir die Schamhaare aus!". Dieser Satz macht schon früh im Film klar, worum es gehen soll: Auf der Tagesordnung nämlich, da steht das Thema Alterspubertät. Es handelt sich dabei um die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers "Es ist nur eine Phase, Hase". Das humorig-traurige Treiben bringt Regisseur Florian Gallenberger ab Donnerstag auf die Leinwand.

Es ist nur eine Phase, Hase - Kurzinhalt zum Film

Eigentlich ist alles gut. Eigentlich. Tatsächlich ist die Lage zwischen Paul (Herbst) und Emilia (Paul) in "Es ist nur eine Phase, Hase" derart verfahren, dass Sätze fallen wie dieser: "Du musst dich konzentrieren, um mit mir Sex zu haben!". Da nützt es auch nichts, dass die beiden Endvierziger drei Kinder und eine ansehnliche Wohnung haben, und er, immer wieder mal, mit seinen Büchern Erfolge feiert. Als sie dann auch noch mit einem anderen anbändelt, ist klar: Es muss was passieren. Wie wäre es also mit einer kleinen, erstmal nur temporären Trennung, einer kurzen Pause? Schon stehen Emilia und Paul vor den Kindern, um es diesen beizubringen. Auf das Unvermeidliche aber haben diese überhaupt keinen Bock: "Ihr seid so scheiße!".

Keine Scheu vor Klischees: Natürlich lacht sie sich einen jungen Möchtegernlatino an. Natürlich verguckt er sich in die Lehrerin seiner Tochter. "Es ist nur eine Phase, Hase" bedient so manch Zuschauererwartung, tut dies aber auf so charmante und auch anrührende Weise, dass man es gern verzeiht. Der Moment etwa, in dem der weinende Papa im so runtergerockten wie knallroten Saab-Cabrio die gemeinsame Wohnung und die gemeinsamen, ihm traurig nachwinkenden Kinder zurücklässt, um sich in einer Junggesellenbude einzunisten, der ist so inszeniert, dass er tatsächlich wehtut.

Es ist nur eine Phase, Hase - Die Kritik

Schade indes, dass Jürgen Vogels Rolle wieder allzu sehr den Vorstellungen entspricht, die sich das deutsche Kino gern von diesem eigentlich recht vielseitigen Darsteller macht: Wieder einmal darf Vogel die zahnlückige Grinsebacke geben, die es nicht schafft, ihren Testosteronüberschuss in den Griff zu bekommen.

Zu einem Kulminationspunkt gerät der 50. Geburtstag einer Freundin. Hier darf Herbst all sein komödiantisches Können aufbieten. Nicht nur, dass sein Paul die Jubilarin bloßstellt, nein, er holt auch vor allen Gästen zu einem befreienden Rundumschlag aus, der noch eine Weile nachklingt. Nicht nur Herbst ist toll. Auch Christiane Paul ist famos: Man nimmt es ihr ab, wenn sie davon spricht, dass ihr die abgestandene Beziehung längst keine Luft mehr zum Atmen lässt. Man leidet mit, wenn sie konstatiert: "So 'ne frustrierte alte Frau", habe sie nie werden wollen.

"Es ist nur eine Phase, Hase" gelingt es immer wieder, auf amüsante Weise in genau die Wunden zu piksen, die mit so einer Lebens- beziehungsweise Partnerschaftskrise meist einhergehen. Die positivere Grundstimmung aber, über die verfügt der Film ganz eindeutig. Ein Film, dem es immer wieder gelingt, dem Kinopublikum in kürzester Abfolge sowohl Lach- als auch Freundentränen ins Gesicht zu treiben.

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(APA/Red)

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