Der DNGR-1-Rezeptor nimmt Signale eines durch eine Verletzung oder Tumore hervorgerufenen Zelltodes auf und mobilisiert laut Nature http://www.nature.com die Abwehrmechanismen. Diese Forschungsergebnisse könnten erklären, warum manche Tumor zerstörende Medikamente teilweise aufgrund einer Immunreaktion wirken. Eine genauere Erforschung des Rezeptors könnte zu neuen Behandlungsansätzen führen, die sich das Immunsystem nutzbar machen.
Der Zelltod gehört zu den normalen Vorgängen im Körper, der unter anderem das Gewebe gesund erhält. Fallweise kommt es jedoch zu einer anderen Form des Zelltodes, der Nekrose. Es wurde lange angenommen, dass der Körper diese krankhafte Form des Zelltodes wahrnehmen kann und eine entsprechende Immunreaktion einleitet. Aus einer evolutionären Sicht würde dieses Vorgehen Sinn machen, da eine Verletzung den Körper dem Risiko einer Infektion aussetzt und eine Reaktion des Immunsystems eine sinnvolle Schutzmaßnahme wäre. Bis jetzt wurde jedoch kein Rezeptor identifiziert, der diese Form des Zelltodes erkennen kann.
Das Team um Caetano Reis e Sousa entdeckte, dass der DNGR-1-Rezeptor auf einer Art von Immunzellen, den dendritischen Zellen, nachdem er eine Nekrose bemerkt hat eine Immunreaktion aktiviert. Dendritische Zellen agieren dabei als Boten, die andere Immunzellen alarmieren, dass Eindringlinge wie Viren und Bakterien vorhanden sind. Laut den Wissenschaftlern können Tumore ebenfalls diese Art von Immunreaktion auslösen, da sie oft Ansammlungen von Zellen enthalten, die ebenfalls dieser Form von Zelltod zum Opfer fallen. Verantwortlich dafür ist die eingeschränkte Versorgung mit Blut. Laut Caetano Reis e Sousa sei es nach 15 Jahren endlich gelungen den ersten Gefahren-Rezeptor zu finden. Das Entdecken einer Gefahr könnte auch erklären, warum in manchen Situationen ein Tumor eine Immunreaktion gegen sich selbst auslöst. Das Manipulieren dieses Systems könnte laut BBC nicht nur zur Behandlung von Krebs sondern auch zur Prävention von Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen zum Einsatz kommen.
Quelle: pressetext.austria
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