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Erster Atlas für Krebserkrankungen

Bei Frauen im Alpenraum kommt verstärkt Brust-, Darm- und Lungenkrebs vor. Dies gab der Leiter des Instituts für klinische Epidemiologie der Tiroler Landeskrankenanstalt, Willi Oberaigner, bekannt.

Die Präsentation des ersten Krebsatlas’ für den Alpenraum fand am Mittwoch in Innsbruck bekannt. Die statistische Erhebung erfasste die Jahre 1996 bis 2000.

Gebärmutterhals-, Lungen- und Prostatakrebs sind in Tirol bei den Karzinomerkrankungen „auffällig“ häufig. In Kärnten herrsche ein stark erhöhtes Gebärmutterhalsrisiko.

In Tirol erkranken insgesamt 400 Frauen pro Jahr an Brustkrebs. Trentino und Unterkärnten sind Regionen mit höherem Darmkrebsrisiko. In Unterkärnten, Innsbruck und Umgebung besteht ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Lungenkrebs komme hauptsächlich im städtischen Bereich vor, erklärte Oberaigner, und: „Lungenkrebs ist zu 85 Prozent dem Rauchen zuzuordnen.“ Vor allem junge Mädchen seien gefährdet.

Erkranken Frauen am häufigsten an Brustkrebs, ist es bei den Männern die Prostata. Während in Tirol besonders viele an Prostatakrebs erkranken, ist die Sterblichkeitsrate in Vorarlberg und Unterkärnten höher. Weitere auffällige Krebsarten seien auch bei Männern das Lungenkarzinom und der Darmkrebs.

In Kärnten und im Tiroler Unterland gebe es auch Auffälligkeiten beim Gebärmutterhalskrebs. Jährlich würden in Tirol 55 Frauen neu erkranken. „Das liegt an der geringen Teilnahmerate an Vorsorgeprogrammen“, teilte Oberaigner mit. Außerdem sei „sexuelle Aktivität“ ein Risikofaktor. „Je mehr Sexualkontakte, desto höher das Risiko“, meinte der Leiter des Instituts für klinische Epidemiologie.

Oberaigner ist auch der Tiroler Herausgeber des Krebsatlas’. Seit 1986 gibt es einen Tiroler Krebsregister.

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