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Erste Niederlage von Boni

Im Vorjahr bereitete sich das österreichische Eishockey-Nationalteam auf ein Duell mit Russland oder Slowakei vor (A-WM). Nach dem Abstieg geht es heuer von 23. bis 29. April gegen Teams wie Kroatien oder Litauen.

Einen Vorgeschmack, was die Mannschaft von Jim Boni beim Unternehmen Wiederaufstieg in Tallinn (Estland) erwarten wird, erhielten die Österreicher am Donnerstag gegen Frankreich: Defensive Gegner, die auf ihre Chancen warten und gut genug sind, sie zu verwerten. Mit dem 1:2 setzte es im sechsten Länderspiel unter Boni die erste Niederlage. Eine Warnung zur rechten Zeit. “Wir waren ein bisschen unkonzentriert. Wir dürfen die Scheibe nicht so leicht her geben, müssen mehr arbeiten, um dem Torhüter die Sicht zu nehmen und Überzahlsituationen vor dem Tor schaffen”, meinte Boni vor dem Retourspiel am Samstag (19:00 Uhr) in Linz.

Denn der Teamchef ist im Hinblick auf die WM der Division I überzeugt: “Bei der WM wird jedes Spiel hart wie heute. Frankreich hat clever gespielt und hinten dicht gemacht. Alle werden so spielen. Es war ein guter Test mit gutem Kampf-Niveau.” Nicht nach Wunsch funktioniert hat das Powerplay. Allerdings hatte Boni noch keine seiner zwei Powerplay-Formationen zur Verfügung. Daniel Welser, linker Flügel in der Linie mit Thomas Koch und Oliver Setzinger, wird erst in den abschließenden Testspielen gegen Deutschland (19.4./Iserlohn, 20.4./Essen, alle 19:00) dabei sein. Dieter Kalt mit Marco Pewal und Trattnig in einer Reihe, laboriert noch an Bauchmuskel-Problemen. Der Teamkapitän will am Samstag einlaufen, Boni allerdings kein Risiko eingehen. Daher werden in Linz junge Spieler wie Brunnegger oder Wilfan zum Einsatz kommen. Fraglich ist auch, ob Verteidiger Jeremy Rebek und Stürmer Mark Szücs für die WM fit werden.

Auf der Torhüter-Position sollte es keine Probleme geben, nachdem es am Donnerstag frohe Kunde aus Amerika gegeben hat. NHL-Torhüter Reinhard Divis erhielt von den St. Louis Blues die Freigabe für die WM und wird in Estland dabei sein. Wer zweiter Torhüter sein wird, ist noch offen, Meister-Goalie Gert Prohaska vom Villacher SV scheint die besten Karten zu haben.

“Ich habe nicht mit Divis gerechnet”, gestand Boni. Doch der Wahl-Vorarlberger, der nur Ersatz bei den Blues ist, wollte lieber für Österreich als im Farmteam Peoria Rivermen im AHL-Playoff spielen und erhielt auf seine Bitte hin die Freigabe. “Das ist wichtig, er ist der Torhüter mit der meisten Erfahrung”, freute sich der Teamchef.

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