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Erste-Hilfe-Mythen: So handeln Sie richtig!

Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber räumt mit häufigen Erste-Hilfe-Irrtümern auf. Und erklärt das Zuhause zum Unfallhotspot.
Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber räumt mit häufigen Erste-Hilfe-Irrtümern auf. Und erklärt das Zuhause zum Unfallhotspot. ©Fit und Gesund
Erste Hilfe entscheidet dann über Leben und Tod. Dazu reichen einfache Handgriffe. Die gute Nachricht: Zwei Drittel der Österreicher trauen sich grundsätzlich zu, Erste Hilfe zu leisten. Dennoch bestehen Unsicherheiten. Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber räumt nun mit häufigen Erste-Hilfe-Irrtümern auf.

Besser nichts tun – sonst werde ich verklagt!“

Richtig ist, sofort zu handeln. „Jeder kann Erste Hilfe leisten. Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun“, so Chefarzt Dr. Schreiber. Es gibt bis heute keine einzige Verurteilung wegen geleisteter Erster Hilfe. Nichtstun ist hingegen strafbar.

„Bei der Wiederbelebung sanft drücken, sonst brechen die Rippen.“

Richtig ist: Festes, schnelles Drücken rettet Leben, nur so wirkt die Herzdruckmassage. Der Brustkorb sollte dabei um ein Drittel eingedrückt werden. „Rippen brechen selten, wenn doch ist das nicht lebensgefährlich – ein Atem-Kreislauf-Stillstand schon“, relativiert Dr. Schreiber. Für den richtigen Rhythmus ein kleiner Tipp: Am besten im Takt des Popsongs Staying Alive von den Bee Gees drücken.

„Man darf Verletzte nicht bewegen.“

Richtig ist: „Verletzte die bewusstlos sind und atmen, müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wichtig ist, dabei den Kopf zu überstrecken und den Mund zu öffnen, damit Blut und Erbrochenes abfließen können“, sagt Dr. Schreiber.

„Der Motoradhelm darf nicht abgenommen werden.“

Richtig ist: Der Motorradhelm muss beim Bewusstlosen runter, sonst besteht Erstickungsgefahr. „Der Ersthelfer kniet oberhalb des Kopfes des Verletzten und richtet diesen vorsichtig gerade. Dann öffnet man das Visier und den Verschluss. Jetzt zieht man den Helm langsam vom Kopf – wichtig ist dabei den Nacken zu stützen“, sagt Dr. Schreiber.

„Am häufigsten muss man bei Verkehrsunfällen Erste Hilfe leisten.“

Richtig ist: Platz eins der Unfallorte sind das eigene Zuhause und die Wohnumgebung. Lediglich 10 Prozent der Verunfallten verletzten sich 2017 im Verkehr laut Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein, wenn der Vater plötzlich bewusstlos auf der Couch zusammensackt oder sich die kleine Tochter an der Herdplatte verbrennt“, sagt Dr. Schreiber.

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