“Wir benötigen Mentalität und auch Emotionalität. Das sind wichtige Attribute, die wir am Platz zeigen müssen”, sagte Foda bei einem Medientermin am Freitag. Die Niederlage gegen die Salzburger sei aufgearbeitet und analysiert. “Wir haben zu langsam nach vorne gespielt. Es war nicht so, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Wir haben dann aber durch einen individuellen Fehler das Tor kassiert, das müssen wir abstellen”, erklärte Foda und stellte eine gewisse Verkrampftheit seiner Mannschaft nach Rückständen fest: “Da versuchen wir es zu sehr mit Gewalt.”
Statistik spricht für Sturm
Die Statistik spricht für die Hausherren. In bisher acht Heimspielen feierten die Grazer sieben Siege und spielten einmal Remis. Das einzige Saisonduell (1:0) ging ebenso an Sturm wie das bisher letzte Aufeinandertreffen in Graz (5:0). In der Tabelle liegen die Steirer drei Punkte vor den Vorarlbergern, auch deshalb nahm Foda die vermeintliche Favoritenrolle an. “Wir haben kein Problem damit. Wir spielen zu Hause, wollen gewinnen”, meinte Foda.
Altach sei eine erfahrene Mannschaft, erklärte der Deutsche und forderte im gleichen Atemzug von seiner Elf “mehr vertikales Spiel, mehr Flügelspiel” und mehr “Torgefährlichkeit aus dem Mittelfeld heraus”. Verzichten muss der Mainzer etwa auf die verletzten Sascha Horvath und Andreas Gruber. Marko Stankovic ist hingegen nach seinem Kreuzbandriss wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Stark ersatzgeschwächte Altacher
Den Vorarlbergern werden beim Gastspiel in Graz gleich sechs Spieler fehlen: Andreas Lienhart, Jan Zwischenbrugger, Louis Ngwat-Mahop, Benedikt Zech und Lucas Galvao sind verletzt, zudem ist Juan Barrera verspätet von seinem Länderspielengagement mit Nicaragua zurückgekehrt.
Vor allem der Ausfall von “Dauerläufer” Lienhart schmerzt. Der auf der rechten Abwehrseite kaum zu ersetzende 29-Jährige dürfte aufgrund eines Fersensporns an beiden Füßen lange ausfallen. “Bis zur Winterpause rechnen wir nicht mehr mit ihm”, erklärte Trainer Damir Canadi. Als Ausrede lässt der Wiener die angespannte Personalsituation nicht gelten. “Natürlich fehlen gute, wichtige Spieler, dafür haben wir auch eine sehr gute Bank.”
Canadi: “Wollen Spiel weiterentwickeln”
Nach einer sensationellen Aufstiegssaison und dem dritten Platz in der Liga befinden sich die Vorarlberger in einem Umbruchjahr. “So ein Jahr wird für Altach nicht immer möglich sein. Heuer wollen wir unser Spiel weiterentwickeln”, meinte Canadi. Im Vergleich zur vergangenen Saison stehen die Altacher höher, versuchen dabei den Ball früher zu gewinnen.
“Wenn du sehr tief stehst, hast du sehr viele kräfteraubende Meter in die Offensive zu absolvieren. Wir wollen uns hier sukzessive steigern”, erklärt Canadi. Unzufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft ist er aber nicht. “Es wird auch irgendwann das Ergebnis wieder passen.” In Graz solle seine Mannschaft mutig und mit viel Selbstvertrauen auftreten, so Canadi.
Es wartet viel Arbeit
Im Vorfeld der Partie tat sich unweigerlich eine Parallele beider Mannschaften auf: “Mit der Punkteausbeute werden sie natürlich auch nicht so zufrieden sein, wie sie das gerne hätten – als Topclub in Österreich.” Die Vorzüge der Grazer umriss Canadi wie folgt: “Sie haben einige Geschwindigkeit, ein sehr gutes Umschaltspiel – und einen sehr mutigen Donis Avdijaj.”
Der 19-jährige Deutsche hätte eine große Präsenz auf und abseits des Rasens. “Er versucht sein Potenzial gut zu nützen, es gefällt mir, welche Verantwortung er übernimmt. Jeder Verein in Österreich wäre froh, so einen Donis Avdijaj in seinen Reihen zu haben”, meinte Canadi. Der 45-Jährige warnte aber davor, die restlichen Offensivspieler außer Acht zu lassen. Canadi stellt seine Abwehr auf viel Arbeit ein. “Auf der anderen Seite liegt es aber auch an uns, unsere Angriffe gut durchzuspielen.”
(APA)
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