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Erlebnisse fürs Leben

Bregenz - Er kann wunderbare Geschichten erzählen. Von der Erde und Naturgewalten, die Besonderes geformt haben. Wie die Schneckenlochhöhle in Schönenbach. Wenn Heinz Rhomberg in seinem rosafarbenen Overall und der Karbidlampe am Helm inmitten des steinernen Dunkels ihre Entstehung schildert, ist nicht nur er in seinem Element.

Auch die Besucher, die er durch das Meer von verschieden geformten Labyrinthen führt, zieht er damit in seinen Bann. Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet Rhomberg nebenberuflich und zum Teil auch ehrenamtlich als Höhlenführer. Für ihn sind Höhlen ein „intensives Element“, aus dem er „Kraft schöpft und die Balance findet“. Dass ein Höhlenerlebnis zudem bleibende Eindrücke vermittelt, die bei seinen Gästen noch Jahre nachwirken, empfindet er ebenfalls als persönliche Bereicherung.

Rechtliche Absicherung

Vor 23 Jahren hat der langjährige Mitarbeiter des Vorarl­berger Kinderdorfes die Höhlen- und Wanderführerprüfung abgelegt. Er machte quasi aus der Not eine Tugend. Denn als Hauptverantwortlicher für die Kinderdorf-Ferienaktionen ermöglichte Heinz Rhomberg immer auch seinen Schützlingen ein Höhlenerlebnis. Wiewohl es in all der Zeit bis auf „wenige Kratzer und ein paar Bleuelen“ glücklicherweise keine gröberen Zwischenfälle gab, wollte er „rechtlich einfach abgesichert sein“. Den Mädchen und Buben waren die Hintergründe egal. Für sie bedeutete ein Höhlengang schlicht Abenteuer pur. Heinz Rhomberg hingegen sieht es pädagogischer: „Es ging mir darum, Kindern Natur zu vermitteln, ihnen eine andere Dimension von Zeit näher zu bringen“, erklärt der gelernte Sozialpädagoge. Tatsächlich wird Zeit dort relativ, wo sie in Tausenden von Jahren die Umgebung nach ihrer Geschwindigkeit gestaltet, wo keine ordnende Hand eingegriffen hat. Rund 700 „Archive der Natur“, wie Höhlen auch genannt werden, gibt es in Vorarlberg. Doch nur wenige sind wie die Schneckenlochhöhle zugänglich. Heinz Rhomberg hat sie schon rund 200 Mal besucht. Langweilig wurde ihm dabei noch nie. „Die Höhle bleibt gleich, aber die Menschen sind immer anders“, sagt er. 10 bis 15 Gruppen führt er während des Sommers in die Schnecken­lochhöhle. Nicht selten holt ihn eine Tour sogar nach Jahren noch ein. „Ich war mit dir im Schneckenloch“, bekam Rhomberg erst unlängst wieder von einem ehemaligen Teilnehmer eines Sommerlagers zu hören. „Solche Erlebnisse stärken fürs Leben“, ist er überzeugt. Weitere Infos unter www.karst.at (Höhlenverein) sowie www.aktiv.at, wo Höhlenführungen gebucht werden können.

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