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Erholung des Personen- und Güterverkehrs nach Pandemiejahr

Der Personen- und Güterverkehr hat sich nach dem Pandemijahr 2021 erholt.
Der Personen- und Güterverkehr hat sich nach dem Pandemijahr 2021 erholt. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Symbolbild)
Im Pandemiejahr 2020 ist der Personen- und Güterverkehr mit der Bahn fast um die Hälfte eingebrochen, 2021 hat sich die Lage gegenüber dem Krisenjahr wieder gut erholt.

"Noch nie war das Angebot im Schienenpersonenverkehr so groß wie 2021", sagte Geschäftsführerin Maria-Theresia Röhsler bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Das Angebot wurde auch angenommen.

Fahrgäste und Personenkilometer nahmen zu

Sowohl die Anzahl der Fahrgäste als auch die zurückgelegten Personenkilometer nahmen wieder deutlich zu, letztere stiegen um rund 15 Prozent. Der Schienengüterverkehr legte 2021 ebenfalls zu", berichtete Röhsler. Bei den gefahrenen Netto- und Bruttotonnenkilometern sowie den beförderten Nettotonnen gab es Zuwachsraten im oberen einstelligen Prozentbereich.

Erholung des Personen- und Güterverkehrs

Das Mobilitätsangebot war aufgrund der schrittweisen Rückkehr zum Regelfahrplan und dessen gezielter Ausweitung hoch wie nie zuvor, berichtete Röhsler. Die Anzahl der Bahnreisenden stieg österreichweit wieder auf 218,7 Millionen Fahrgäste, das entspricht einem Plus von knapp 14 Prozent gegenüber 2020 (192,2 Millionen). Das ist aber noch immer 30 Prozent unter dem Wert von 2019. Im Jahr vor der Pandemie gab es 316,4 Millionen Fahrgäste.

Geringere Pünktlichkeit der Züge aufgrund hoher Auslastung

Die stärkere Auslastung hatte eine geringere Pünktlichkeit der Züge zur Folge. Als pünktlich gelten jedoch Züge bis zu einer maximalen Verspätung von fünf Minuten und 29 Sekunden. 2021 waren 96,7 Prozent der Personen Züge pünktlich, 2020 waren es 97,2 gewesen. Der Nahverkehr erreichte eine Pünktlichkeit von 97,1 Prozent (2020: 97,5 Prozent), unter Berücksichtigung der spontan ausgefallenen Züge (z. B. Lokschaden während einer Zugfahrt) ergab sich letztendlich ein Wert von 96 Prozent. Auch im Fernverkehr fiel die Pünktlichkeit aufgrund der gestiegenen Zugfrequenz mit 88,6 Prozent geringer aus als noch 2020 (90,2 Prozent). 2021 waren in Summe 15 Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr tätig.

Enbruch beim Güterverkehr im Pandemiejahr weniger stark

"Auch im Güterverkehr war eine Erhöhung spürbar, hier war der Einbruch 2020 nicht ganz so groß wie im Personenverkehr", sagte Röhsler. Sowohl das Aufkommen (beförderte Nettotonnen) als auch die Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer, Bruttotonnenkilometer) sind gewachsen. Selbst das Niveau von 2019 wurde damit übertroffen. Einzige Ausnahme waren die Bruttotonnenkilometer. 2021 gab es weiterhin Beschränkungen im internationalen Warenverkehr, etwa Personalengpässe und mangelnde Verfügbarkeit von Containertragwagen, allerdings wirkten sich diese gegenüber 2020 kaum mehr auf den Güterverkehr aus.

Regionale Ereignisse beeinflussten Schienengüterverkehrsaktivität

Auch regionale Ereignisse beeinflussten die Schienengüterverkehrsaktivität in Österreich: Der nach einer Sanierung wiedereröffnete Karawankentunnel hat gewisse Transporte aufgrund der verkürzten Wege auf die Schiene zurückgebracht, berichtete die Geschäftsführerin. Schließlich herrschte auch ein Mangel an Lkw-Fahrern, der die Position der Schiene gegenüber der Straße wieder etwas begünstigt hat.

Höchster Anteil an Nettokilometern bei Rail Cargo Austria

Von allen im Güterverkehr aktiven Bahnunternehmen hatte die Rail Cargo Austria mit 63,4 Prozent den höchsten Marktanteil bei den Nettotonnenkilometern (2020: 66,9 Prozent). Insgesamt 56 Unternehmen sind für den Güterverkehr zugelassen, vier weitere haben Marktanteile von jeweils mehr als drei Prozent: Die Lokomotion (5,9 Prozent), die TX Logistik Transalpine (fünf Prozent), die Cargo Service (3,9 Prozent) und die Wiener Lokalbahnen Cargo (3,6 Prozent). Am stärksten ausgeprägt ist der Wettbewerb auf der Brenner- und Westachse, hier erbrachten die Unternehmen außerhalb des ÖBB-Konzerns in Summe bereits 56 bzw. 52 Prozent der gesamten Verkehrsleistung. Mit jeweils über 40 tätigen Unternehmen waren die Weststrecke und die sonstigen internationalen Achsen (beispielsweise Tauern- und Semmeringstrecke) die von den meisten Unternehmen befahrenen Netzabschnitte im Güterverkehr. Im Wesentlichen findet der komplette Transitgüterverkehr auf den drei genannten Abschnitten statt. Im Güterverkehr betrug die Pünktlichkeit 2021 77,8 Prozent, als verspätet gelten Züge erst ab 30 Minuten.

(APA/Red)

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