Dornbirn. Die Jubilarin stammt aus St. Georgen ob Murau/Steiermark, wo sie mit einer Schwester und einem Bruder behütet aufwuchs, nach der Schule im Pfarrhof arbeitete und anschließend Landwirtschaftslehrling war. Ihren Wunsch, weniger zu arbeiten, besser zu verdienen und mehr von der Welt zu sehen, setzte sie in die Tat um, und so kam Emma wohlbehalten am Pfingstmontag 1956 in Dornbirn an. Sie fand schnell Arbeit bei F. M. Hämmerle, wo sie Weberin lernte und zwölf Jahre im Werk Eulental tätig war. Ihr gefiel es gut in Vorarlberg, denn in der Firma hörte sie überall ihre Muttersprache und so fühlte sie sich gleich zu Hause.
Friedrich Hartenthaler kommt ursprünglich aus Stadl Paura/Oberösterreich, wo er mit drei Geschwistern aufwuchs. Als junger Mann machte er sich mit dem Moped auf die abenteuerliche Reise nach Vorarlberg. 1959 kam er, nach mehrtägiger Fahrt, wohlbehalten im „Gasthaus Löwen“ an und erholte sich erst einmal von den Reisestrapazen. Auch er war kurz bei F. M. Hämmerle beschäftigt, wechselte zu Helene Niederer, dann zu Schöll, SLG und verdiente anschließend den Lebensunterhalt für die Familie 30 Jahre als Kraftfahrer bei der Firma Fehr in Hörbranz.
Die Liebe gefunden
Einmal besuchte Emma mit einer Arbeitskollegin das beliebte „Gasthaus Bethlehem“ und begegnete dort dem jungen Oberösterreicher, der ihr gleich sympathisch war. Auch Friedrich gefiel die hübsche junge Frau, man traf sich öfter, aus einer ersten Freundschaft wurde bald Liebe, und der Wunsch entstand, das Leben gemeinsam zu meistern. Sie wählten den 8. November 1963 zu ihrem Hochzeitstag und gaben sich auf dem Dornbirner Standesamt das Jawort. Mit ihren Trauzeugen feierten sie ihren großen Tag bei einem guten Essen und mit einem Ausflug nach Au-Rehmen.
Ihr erstes gemeinsames Heim war eine Ein-Raum-Wohnung in Kaufmännen, wo sie fünf glückliche Jahre verbrachten. 1968 zogen sie in die Wohnung in Bremenmahd, die zum behüteten und gemütlichen Heim für die Kinder wurde. Traurig erzählt das Paar, dass eines ihrer Mädchen bald nach der Geburt starb und auch den Tod eines Sohnes müssen die Eltern beklagen.
Arbeitsreiches Leben
Das Leben war oft eine Herausforderung für Emma, da Friedrich wöchentlich 15 Jahre mit dem Lkw nach England fuhr und sie die Woche über mit den Kindern alleine alles managte. Neben Haushalt und Kindererziehung trug sie mit Reinigungsarbeiten zum Lebensunterhalt der Familie bei. Die Wochenenden verbrachte die Familie dann gemeinsam, oder Friedrich nahm die Kinder mit zum Wandern. So hatte Emma auch einmal Zeit für sich und konnte sich erholen. Bei den vielen Wanderungen lernten die Innerösterreicher allmählich das Ländle vom Pfänder bis zum Arlberg kennen und waren begeistert von der schönen Bergwelt. Als geselliges Paar waren sie auch oft mit Bekannten unterwegs, und Urlaube auf Mallorca, Korsika, Ischia, Griechenland und in der Türkei gaben neue Kraft für den Alltag.
Zeit für Neues
Nach der Pensionierung erwarb der Jubilar einen Schrebergarten, in dem er mit viel Geschick Gemüse und Blumen zieht. Radfahren und gelegentlich Laufen gehören zu seinen Hobbys. Auch Kochen musste er lernen, denn nach einem Schlaganfall ist Emma leicht eingeschränkt. „Hausarbeiten meistern wir gemeinsam und ab und zu ,streiten’ wir auch“, wirft Friedrich schmunzelnd ein, „denn eine Steirerin lässt sich nichts gefallen.“ Emma musste in der Reha vieles wieder neu lernen. Mit Mühe und Ausdauer hat sie es geschafft, dass sie wieder selbstständig unterwegs sein kann. Spaziergänge tun beiden gut, besonders Friedrich holt sich dabei einen klaren Kopf. Emma bleibt zugunsten der Gesundheit lieber zu Hause. Die Jubilare spielen viel „Mensch ärgere dich nicht“, wobei Emma ihren Friedrich oft ärgert. Zur täglichen Routine gehört auch die Lektüre der VN, die sie schon seit vielen Jahren im Abonnement beziehen. Mit seiner Gesundheit ist das Paar im Moment zufrieden, Emma arbeitet täglich daran, und dass es manchmal zwickt, gehört eben zum Leben, meinen beide.
Familienmenschen
„Wir haben inzwischen vier Enkelkinder und fünf Urenkel, zwei Urenkel sind unterwegs, wir freuen uns schon auf sie. Sie bereiten uns viel Freude und die Familie vergrößert sich. Wir blicken optimistisch in die Zukunft, wir haben Zeit für einander, die Kinder Sonja, Doris und Udo und ihre Partner schauen nach uns und wir genießen die Ruhe“, so das Paar, das mit dem Leben, wie es ist, zufrieden ist.
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