Vor zwei Jahren wurde die Idee für den Kinderrechtepreis des Landes eingereicht und auch prämiert. Inzwischen hat sie Gestalt angenommen. In Form eines Naturspielplatzes, der Lern-, Spiel- und Begegnungsraum gleichermaßen ist. Es war für mich eine große Freude zu sehen, dass Kinder etwas bewirken können, sagt Andrea Rüdisser-Sagmeister. Mit der schlichten Frage an einige Schüler, was sie denn gerne machen würden, wenn sie Schulleiter oder Bürgermeister wären, brachte die Direktorin der Volksschule Lochau den Ball ins Rollen. Ihre Reimkunst erledigte den Rest.
Humorvoll thematisiert
Dass der Schulplatz mehr Parkplatz war, störte eigentlich alle. Wir haben auf Handzetteln die Autofahrer gebeten, den Platz doch den Kindern zu überlassen. Doch es hat nichts genützt, schildert Andrea Rüdisser-Sagmeister die Problematik. Sie jedoch nützte den Fasching und beschloss, den dringenden Wunsch der Schüler nach einem Spielplatz auf humorvolle Weise zu thematisieren. Die Lehrerin dichtete dreißig Zweizeiler und ließ diese als Büttenrede von ebenso vielen Schülern bei der Bürgermeisterabsetzung vortragen. Nach deutlichen Ansagen wie wir sind keine Autos, wir parken nicht ein, wir wollen etwas erleben, etwas tun, nicht ruhig sein oder wir haben eine große Bitte, die heißt nicht Festzelte, sondern Kinder in die Mitte bewegte sich tatsächlich etwas. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister sind wir sämtliche Reime einzeln durchgegangen, erzählt sie, beeindruckt von so viel politischem Ernst. Am Ende stand die Zusage, sich der Sache anzunehmen. Und so wurde eine brachliegende Gemeindewiese zum Leben erweckt.
Ein Platz zum Lernen
Dabei durften auch die Schüler ihre Gestaltungsvorschläge einbringen. Sie fertigten Modelle von Spielgeräten an, die Beschäftigte des Bauhofs dann in robuste Originale umsetzten. Das hat bei den Kindern zu einem enormen Verantwortungsgefühl für den Spielplatz geführt, sagt Andrea Rüdisser-Sagmeister. Täglich wird die Anlage von Aufräumern inspiziert und auf diese Weise sauber gehalten. Motivation brauche es keine mehr. Der Naturspielplatz ist zu einem neuen Mittelpunkt und Ort der Integration geworden. Kindergartenkinder, Volksschüler, Hauptschüler und Schüler des Sonderpädagogischen Zentrums treffen sich dort in der Pause und auch während der Schulzeit. Denn es gibt sogar einen Platz zum Lernen dort. Kinder brauchen ein Rundes im Aufwachsen als Ausgleich zum Eckigen und Kleinen zu Hause, meint die Schulleiterin. In Lochau haben sie es offenbar gefunden.
zur Person
Andrea Rüdisser-Sagmeister Geboren: 25. Oktober 1955 in Bregenz Wohnort: Lochau, Am Kaiserstrand Beruf: Volksschuldirektorin Hobbys: Alles, was gut wächst und sich entwickelt.
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