Mit Bravorufen und viel Applaus ist am Donnerstagabend im Burgtheater nach dreieinhalb Stunden die erste Premiere der Direktion von Martin Kusej zu Ende gegangen. Mit seiner Inszenierung der "Bakchen" des Euripides präsentierte der deutsche Regisseur Ulrich Rasche sein auf rhythmisches Sprechen und ständige Bewegung konzentriertes, technisch extrem aufwendiges Theaterkonzept erstmals in Wien.
Inszenierung setzte auf Wucht und großen Aufwand
Rasche konzentriert und komprimiert das Geschehen auf drei in Höhe und Neigung verstellbare Laufbänder. Unterstützt von ständiger Musikuntermalung durch eine Percussionistin und ein Streicher-Ensemble gelingen die Chorszenen deutlich eindrucksvoller als die Konfrontationen der beiden Protagonisten. Rasche hat in seiner gemeinsam mit dem Dramaturgen Sebastian Huber erstellten Stückfassung den Gott Dionysos (Franz Pätzold) und Thebens Herrscher Pentheus (Felix Rech) als zeitgenössische politische Konstellation zu deuten versucht: Gefühl und Gewalt gegen Vernunft und Verfassung. Wirklich schlüssig wird diese Interpretation trotz zahlreicher Texteingriffe nicht eingelöst.
Bereits am Freitag folgt die nächste Premiere: Am kleinen Haus, dem Akademietheater, inszeniert Itay Tiran "Vögel" von Wajdi Mouawad. In dem Stück über den Nahostkonflikt werden vier Sprachen gesprochen. Mehrsprachigkeit ist neben politischer Aktualität einer der Grundpfeiler von Kusejs Konzept für seine Burgtheater-Direktion.
(APA/Red)
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